Bedarfserhebung an offener Kinder - Jugendarbeit Konolfingen
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<strong>Bedarfserhebung</strong> <strong>an</strong> <strong>offener</strong> <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong> in der Region <strong>Konolfingen</strong><br />
6.2.4 Stärkere Nutzung der Jugendfachstelle/-treff und vermehrt Opfer von<br />
Schik<strong>an</strong>e von <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen aus einkommensschwachen<br />
Familien<br />
Martina Löw (2001:214) beschreibt in ihrer Theorie der Raumsoziologe, dass die<br />
Möglichkeit, einen Raum zu konstituieren, von den vier Ebenen der Ungleichheit Reichtum,<br />
Wissen, R<strong>an</strong>g und Assoziation abhängig ist. <strong>Kinder</strong> und Jugendliche aus<br />
einkommensschwachen Familien haben durch die fin<strong>an</strong>ziellen Verhältnisse ihrer Eltern eine<br />
eingeschränkte Möglichkeit, einen Raum zu errichten und haben so im Vergleich mit <strong>an</strong>deren<br />
<strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen einen Nachteil. Mit Hilfe der kostenlosen oder günstigen Angebote<br />
der Jugendfachstelle und der kostenfreien Jugendtreffs wird ihnen eine Möglichkeit geboten,<br />
trotz schlechter Bedingungen, einen Raum zu konstituieren. Daher die erste Hypothese,<br />
<strong>Kinder</strong> und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien nehmen die Angebote der<br />
Jugendfachstelle und den Jugendtreff vermehrt in Anspruch. Die fin<strong>an</strong>ziellen Verhältnisse<br />
ihrer Eltern beeinflussen nicht nur ihre Freizeitaktivitäten, sondern auch die Möglichkeit, ihr<br />
soziales Umfeld aufzubauen. Darum sind <strong>Kinder</strong> und Jugendliche aus einkommensschwachen<br />
Familien weniger in die Gesellschaft, das heisst Schule, Ausbildung oder Arbeit eingebunden<br />
als <strong>an</strong>dere. Folglich die zweite Hypothese <strong>Kinder</strong> und Jugendliche aus einkommensschwachen<br />
Familien werden vermehrt Opfer von Schik<strong>an</strong>en.<br />
Da beide Hypothesen von den fin<strong>an</strong>ziellen Verhältnissen der Eltern ausgehen, wird zuerst<br />
eine deskriptive Analyse der unabhängigen Variable „Einkommensschwach“ gemacht.<br />
Anschliessend folgt eine deskriptive Beschreibung der beiden abhängigen Variablen<br />
„Nutzung Jugendfachstelle/-treff“ und „Opfer Schik<strong>an</strong>e“. Schliesslich werden <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d eines<br />
zweidimensionalen Chi-Quadrat-Tests die beiden Hypothesen überprüft.<br />
6.2.4.1 Deskriptive Auswertung des Hauptindikators<br />
Die unabhängige Variable „Einkommensschwach“ wurde wie folgt zusammengesetzt. Um<br />
das subjektive Empfinden der <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen im Bezug auf ihre fin<strong>an</strong>zielle<br />
Situation in der Freizeit zu befragen, stellten wir die Fragen: Es gibt Dinge, die du gerne tun<br />
würdest, du k<strong>an</strong>nst es jedoch nicht, warum? (Frage 12) mit der Antwortkategorie: „Ich habe<br />
kein Geld“ und die Frage: Warum bist du in keinem Verein oder Club? (Frage 18a) mit der<br />
Antwortkategorie: „Ich habe nicht genügend Geld“. Um ein Gesamtbild über die fin<strong>an</strong>ziellen<br />
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