Bedarfserhebung an offener Kinder - Jugendarbeit Konolfingen
Bedarfserhebung an offener Kinder - Jugendarbeit Konolfingen
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<strong>Bedarfserhebung</strong> <strong>an</strong> <strong>offener</strong> <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong> in der Region <strong>Konolfingen</strong><br />
Allgemein scheinen die Bedürfnisse der <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen in den Gemeinden gut<br />
abgedeckt zu sein. Die befragten <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen sind weitgehend der Meinung, dass<br />
es genügend <strong>Kinder</strong>- und Jugend<strong>an</strong>gebote gibt. Bei der Frage Es gibt Dinge die du gerne tun<br />
würdest, du k<strong>an</strong>n es jedoch nicht, warum? (Frage 12) haben die <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen die<br />
Antwortkategorie „Es gibt kein solches Angebot“ weit weniger <strong>an</strong>gekreuzt als Gründe wie<br />
„Ich habe keine Zeit“, „Ich habe kein Geld“, „Es ist zu weit weg“ und „Meine Eltern erlauben<br />
es nicht“. Ausserdem wurde bei der Frage Welche Freizeit<strong>an</strong>gebote fehlen dir? (Frage 17) die<br />
Antwort<strong>an</strong>gabe „Nichts“ am zweithäufigsten gemacht. Die bivariate Auswertung der<br />
unabhängigen Variablen „Nutzung Jugendfachstelle“ und „Nutzung Vereine/Clubs“ mit dem<br />
Indikator „Nichts“ zeigt, dass den <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen, welche Mitglied in einem<br />
Verein/Club sind, eher keine Freizeit<strong>an</strong>gebote fehlen, als den <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen,<br />
welche die Jugendfachstelle nutzen. Somit k<strong>an</strong>n als erste Vermutung aufgestellt werden, dass<br />
Vereine/Clubs die Bedürfnisse der <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen mehr abdecken als die<br />
Jugendfachstelle. Aus der Perspektive der bedürfnisorientierten <strong>Jugendarbeit</strong>, k<strong>an</strong>n jedoch<br />
interpretiert werden, dass die <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen, welche die Jugendfachstelle nutzen,<br />
eher ein fehlendes Freizeit<strong>an</strong>gebot <strong>an</strong>gegeben haben weil sie mehr Bedürfnisse haben oder<br />
weil sie durch die Nutzung der Jugendfachstelle einerseits gelernt haben, ihre Bedürfnisse zu<br />
äussern oder dadurch erfahren haben wie es ist, wenn m<strong>an</strong> unterschiedliche Bedürfnisse<br />
gleichzeitig abdecken k<strong>an</strong>n. Des Weiteren lässt sich festhalten, dass die <strong>Kinder</strong> und<br />
Jugendlichen in Vereinen/Clubs womöglich aufgrund ihrer Mitgliedschaft im Verein/Club,<br />
gar keine Zeit für <strong>an</strong>dere Freizeitaktivitäten haben und deshalb auch eher <strong>an</strong>gegeben haben,<br />
dass ihnen nichts fehlt. Aufbauend auf diesen Überlegungen interpretieren wir mit Vorbehalt,<br />
dass die Jugendfachstelle eher mehr Bedürfnisse als Vereine/Clubs abdecken k<strong>an</strong>n. Jedenfalls<br />
scheint sie eher dafür geeignet zu sein, mehr Bedürfnisse gleichzeitig abzudecken, als<br />
Vereine/Clubs.<br />
Im Hinblick auf die Hum<strong>an</strong>kapitaltheorie von Bourdieu halten wir des Weiteren fest, dass<br />
Vereine/Clubs und die Jugendfachstelle gleichermassen dafür geeignet scheinen, die<br />
Hum<strong>an</strong>kapitalien der <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen zu erweitern. Die Vereine/Clubs können durch<br />
die Förderung spezifischer Fertigkeiten, die <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen beim Aufbau des<br />
kulturellen sowie des symbolischen Kapitals stützen, während die <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen<br />
<strong>an</strong> Angeboten der Jugendfachstelle, bei welchen sie eher in Kontakt mit <strong>an</strong>deren <strong>Kinder</strong>n und<br />
Jugendlichen kommen können, welche nicht die gleichen Bedürfnisse und Interessen teilen,<br />
das soziale Kapital erweitern können.<br />
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