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Bedarfserhebung an offener Kinder - Jugendarbeit Konolfingen

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<strong>Bedarfserhebung</strong> <strong>an</strong> <strong>offener</strong> <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong> in der Region <strong>Konolfingen</strong><br />

die noch nicht bei der Jugendfachstelle sind, höhere Werte bei der Fremdbestimmung und<br />

tiefere bei der Selbstbestimmung aufweisen. Die befragten <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen der<br />

Gemeinden, die bereits von der Jugendfachstelle unterstützt werden, weisen bei fünf der<br />

sieben Indikatoren, die zur Messung der Fremdbestimmung verwendet wurden, höhere Werte<br />

auf, als die Gemeinden, die noch nicht von der Jugendfachstelle unterstützt wurden. Damit<br />

wird die Hypothese, dass die Präsenz der Jugendfachstelle der Fremdbestimmung<br />

entgegenwirkt, unterstützt. Dass die Gemeinden, die zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht<br />

zur Jugendfachstelle gehören, bei zwei der drei Indikatoren, die die Selbstbestimmung<br />

messen, tiefere Werte aufzeigen, als die <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen der Gemeinden, die bereits<br />

von der Jugendfachstelle unterstützt wurden, zeigt, dass die Präsenz der Jugendfachstelle die<br />

Selbstbestimmung fördert. Auch dass die Befragten der Gruppe Beitritt bei dem Indikator, der<br />

den Wunsch nach der Unabhängigkeit vom Elternhaus erhebt, einen tieferen Wert aufweist,<br />

als die <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen der Gruppe Nicht-Beitritt, spricht dafür, dass die<br />

Jugendfachstelle den Wunsch nach Unabhängigkeit, zumindest von den Eltern, zu einem<br />

gewissen Grad abschwächt. Ein Grund dafür könnte in der Nutzung der Angebote der<br />

Jugendfachstelle liegen. Dadurch, dass die <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen bei den Projekten der<br />

Jugendfachstelle bereits Mitbestimmen, wird der allgemeine Wunsch nach mehr<br />

Selbstbestimmung verringert. Dies wirkt sich auch auf das alltägliche Leben zu Hause aus.<br />

Bei den Fragen, die die Selbstbestimmung betreffen, ist die prozentuale Beteiligung höher, als<br />

bei den Fragen zur Fremdbestimmung. Dies könnte dar<strong>an</strong> liegen, dass die befragten <strong>Kinder</strong><br />

und Jugendlichen sich mehr für den Ausbau ihrer Selbstbestimmung interessieren, als dass sie<br />

sich ihrer Fremdbestimmung bewusst sind.<br />

Im <strong>Kinder</strong> und Jugendalter sehen wir es als normal <strong>an</strong>, dass die <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen<br />

Wert darauf legen, was ihre Freunde oder die Familie als richtig empfindet und daher auch zu<br />

einem gewissen Grad fremdbestimmt h<strong>an</strong>deln. Der Weg, vom fremdbestimmten Alltag weg,<br />

hin zur selbstbestimmten Alltagsgestaltung ist ein Prozess, der jedes Kind im Jugendalter und<br />

darüber hinaus durchläuft. Die Abnabelung vom Elternhaus führt zu einer verstärkten<br />

Orientierung <strong>an</strong> den Freunden und schlussendlich vermehrt zur Selbstbestimmung. Die<br />

Angebote der Jugendfachstelle soll den <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen als Unterstützung dienen,<br />

diesen Weg des unabhängig Werdens zu gehen. Anh<strong>an</strong>d unserer Daten interpretieren wir, dass<br />

durch die Präsenz der Jugendfachstelle eine Abschwächung der Fremdbestimmung zu<br />

beobachten ist. Bei den befragten <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen stellen wir fest, dass es ein<br />

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