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Bedarfserhebung an offener Kinder - Jugendarbeit Konolfingen

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<strong>Bedarfserhebung</strong> <strong>an</strong> <strong>offener</strong> <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong> in der Region <strong>Konolfingen</strong><br />

Ältesten auf. Eine mögliche Erklärung dafür ist die Tatsache, dass sich die 18-Jährigen auf<br />

der Schwelle zum Erwachsenenalter befinden und sich mehr und mehr vom Elternhaus lösen<br />

möchten und sich deshalb intensiver mit dem Themenbereich „Unabhängigkeit“<br />

ausein<strong>an</strong>dersetzten. Im Gegensatz dazu sinkt die Aufgabe „M<strong>an</strong>n und Frau“ und „Ehe“ bis zu<br />

der 9. Klasse, erzielt aber bei den 18-Jährigen wieder einen höheren Wert. Dieses Interesse<br />

steigt gerade von der 9. Klasse zu den 18-Jährigen stark <strong>an</strong>, da sich die Jugendlichen in dieser<br />

Zeit intensiv mit ihrer Sexualität, den Geschlechterrollen und der Ehe ausein<strong>an</strong>dersetzen. Die<br />

Entwicklungsaufgabe „Einzigartigkeit“ bleibt durch die Klassen hindurch relativ stabil und<br />

scheint in jedem Alter gewisse Interessen zu wecken. Eine auffällige Verteilung der Daten<br />

innerhalb der Klassen zeigt die Aufgabe „Körper“ auf. Das Interesse für diese Aufgabe nimmt<br />

bis zu den Befragten der 9. Klasse zu, um d<strong>an</strong>n wieder abzunehmen. Eine Möglichkeit, dieses<br />

Ergebnis zu erklären, k<strong>an</strong>n die körperliche Entwicklung der <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen liefern.<br />

Während sich der Körper von der 6. Klasse zur 9. Klasse stark verändert, ist diese<br />

Entwicklung im 18. Lebensjahr nahezu abgeschlossen.<br />

Der eigene Körper und das Aussehen werden von den meisten akzeptiert. Diese Aufgaben<br />

nehmen daher einen kleineren Stellenwert im täglichen Leben ein. Die <strong>Kinder</strong> und<br />

Jugendlichen in der 9. Klasse beschäftigen sich erfahrungsgemäss stärker mit dem eigenen<br />

Aussehen, vor allem die Mädchen und jungen Frauen. Für diese Erklärungsmöglichkeit<br />

spricht auch das Ergebnis, dass mehr weibliche Befragte die Aufgabe „Körper“ <strong>an</strong>gekreuzt<br />

haben. Ähnlich wenig Interesse zeigen die befragten <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen für die<br />

Aufgabe „Regeln“. Bei der Aufteilung nach Alter ist auffällig, dass der Wert der 18-Jährigen<br />

von den drei Klassen am höchsten ist. Die 18-Jährigen müssen sich durch den Einstieg ins<br />

Berufs- und Erwachsenenleben stärker mit den Regeln ausein<strong>an</strong>dersetzen.<br />

Wir haben während der Erhebung die wirtschaftliche Lage in unsere Thesenbildung mit<br />

einfliessen lassen. Die wirtschaftliche Lage hat sich innerhalb unserer Forschungsphase<br />

verändert, was die Abweichung von unserer These, dass „Freunde“ die wichtigste<br />

Entwicklungsaufgabe ist, erklären k<strong>an</strong>n. Die wirtschaftliche Krise, besser die Fin<strong>an</strong>zkrise, hat<br />

die Diskussion um Arbeitslosigkeit und Armut durch die Medien bis in die Familien und<br />

Schulen gebracht. Eine mögliche Erklärung dafür, dass die Aufgabe „Freunde finden“ nicht<br />

als wichtigste betrachtet wird, ist die, dass durch die mediale Darstellung, die Wichtigkeit,<br />

einen Beruf zu finden, zugenommen hat. Schaut m<strong>an</strong> sich den Diskurs um die berufliche<br />

Zukunft und den wachsenden Existenzängsten von zahlreichen Personen <strong>an</strong>, so ist es denkbar,<br />

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