Bedarfserhebung an offener Kinder - Jugendarbeit Konolfingen
Bedarfserhebung an offener Kinder - Jugendarbeit Konolfingen
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<strong>Bedarfserhebung</strong> <strong>an</strong> <strong>offener</strong> <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong> in der Region <strong>Konolfingen</strong><br />
Die Raumsoziologie von Löw besagt, dass institutionalisierte Räume existieren, wie in der<br />
Region <strong>Konolfingen</strong> die Vereine und Clubs, aber auch die Jugendfachstelle Region<br />
<strong>Konolfingen</strong>. In dieser Arbeit wird untersucht, ob es in ländlichen Gemeinden, wo bereits eine<br />
reiche Vereinskultur besteht, es zusätzlich noch eine Jugendfachstelle braucht um eventuelle<br />
Bedürfnisse der <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen abzudecken. Neben den Beitragspflichtigen<br />
Vereinen und Clubs gibt die Jugendfachstelle als institutionalisierter Raum mit ihren<br />
kostenlosen oder günstigen Angeboten <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen aus einkommensschwachen<br />
Familien die Möglichkeit einen Raum zu konstituieren. Zudem hat diese Forschungsarbeit<br />
zum Ziel die Bedürfnisse, welche <strong>an</strong> eine Jugendfachstelle gerichtet sind, zu definieren und<br />
ihr somit eine Legitimationsgrundlage zu bieten neben den Vereinen und Clubs zu existieren.<br />
3.4 Peer-Education Theorie<br />
Der in der amerik<strong>an</strong>ischen Soziologie seit über 40 Jahren verwendete Begriff der „peer<br />
group“, k<strong>an</strong>n im deutschen etwa mit dem Begriff der „Gleichaltrigengruppe“ übersetzt<br />
werden (Naudascher 2003:119). Dabei wird der Begriff jedoch zu stark vereinfacht, da das<br />
Wort „peer“ aus dem altfr<strong>an</strong>zösischen kommt und so viel wie „Gleichsein, von gleichem<br />
R<strong>an</strong>g oder Status sein“ bedeutet (Naudascher 2003:119). Da jedoch Gleichaltrige meist<br />
ähnliche Entwicklungsphasen durchlaufen, stehen sie in einer Beziehung zuein<strong>an</strong>der, und sind<br />
gegen aussen als eine homogene Gruppe erkennbar (Naudascher 2003:120). Daher k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong><br />
im Zusammenh<strong>an</strong>g der Peer-Education-Projekte die Gleichaltrigen als Peers bezeichnen, die<br />
einen Einfluss auf das Verhalten der Jugendlichen haben.<br />
Der Peer-Education-Ansatz hat seine Wurzeln unter <strong>an</strong>derem in der Entwicklungspsychologie<br />
und der Lerntheorie (Kaestner 2003:50). Solche Projekte, bei der Jugendliche als Lehrende<br />
oder Leitende der <strong>an</strong>deren Jugendlichen eingesetzt werden, haben eine sehr l<strong>an</strong>ge Tradition,<br />
auch wenn der Name „Peer-Education“ noch nicht sehr alt ist (Kaestner 2003:50). Was den<br />
Bereich der nichtschulischen <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong> betrifft, gibt es schon seit l<strong>an</strong>ger Zeit<br />
die Tendenz, dass den Peers die Rolle einer leitenden oder lehrenden Funktion übertragen<br />
wird (Kaestner 2003:51). Gerade wenn m<strong>an</strong> <strong>an</strong> die vielen ausserschulischen Vereinigungen,<br />
wie Pfadfinder, kirchliche <strong>Jugendarbeit</strong> aber auch Sportvereine und die <strong>Jugendarbeit</strong><br />
betrachtet, die eine l<strong>an</strong>ge Tradition der Arbeit mit Gleichaltrigen haben, wird dies sichtbar<br />
(Kaestner 2003:51).<br />
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