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DVD- / Video-Katalog - Bistum Münster - Schule und Erziehung

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21 min/f - Shubha Gupta - Indien 1989<br />

An vielen Orten Indiens werden sich Frauen ihrer Würde bewusst. Die Fischerfrauen in Kerala <strong>und</strong> die Frauen in den<br />

Tabakfabriken von Karnatka organisieren sich gewerkschaftlich <strong>und</strong> kämpfen um ihre Rechte. (Zur Misereor-Fastenaktion<br />

1990 "Die Rolle der Frau in der Entwicklungsarbeit")<br />

T h e m e n: Dritte Welt, Frauen, Misereor<br />

Ab 14.<br />

V-1439 / <strong>DVD</strong>-0437<br />

Wir sind da! – Juden in Deutschland nach 1945<br />

6 x 25 min/f – Richard Chaim Schneider – BRD 2000<br />

In sechs Teilen erzählt diese preisgekrönte Dokumentarreihe, wie es nach dem Kriegsende zu neuem jüdischen Leben in<br />

Deutschland kam. Aus der Sicht der so genannten 2. Generation versucht sich die Dokumentation dem Thema "von innen",<br />

aus dem Blickwinkel jüdischem Denkens <strong>und</strong> Fühlens zu nähern. Was nach Auschwitz niemand für möglich gehalten hatte,<br />

geschah: Juden ließen sich erneut in Deutschland nieder oder kamen bewusst zurück <strong>und</strong> beteiligten sich am Aufbau beider<br />

deutscher Staaten.<br />

1. Neuanfang?<br />

Im ersten Teil stehen die Lager der so genannten "Displaced Persons" im Mittelpunkt, in denen nach dem Krieg allein in<br />

der amerikanischen Zone mehr als 200.000 Juden lebten. Erzählt wird, wie diese Überlebenden versuchten, ihr Leben neu<br />

zu organisieren <strong>und</strong> wie allmählich erste Existenzen neu gegründet, jüdische Gemeinden in den Großstädten<br />

Westdeutschlands ins Leben gerufen wurden. Zugleich rückt die deutsche Nachkriegsgesellschaft ins Blickfeld:<br />

Entnazifizierung <strong>und</strong> Verdrängungsdenken prägten sie gleichermaßen.<br />

2. Wiedergutmachung?<br />

Zaghaft regt sich neues Leben in den jüdischen Gemeinden Westdeutschlands. Man will die Schrecken der Lager<br />

vergessen <strong>und</strong> versucht - wie auch die Deutschen - die Freuden des Wirtschaftsw<strong>und</strong>ers der 50er Jahre zu genießen. Es ist<br />

eine Flucht in eine scheinbare Normalität. Es werden die ersten Kontakte zwischen internationalen jüdischen Organisationen,<br />

dem Staat Israel <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik aufgenommen. Dabei geht es um pragmatische Politik: Der Staat Israel braucht das<br />

Geld <strong>und</strong> Adenauer möchte Deutschland in die internationale Staatengemeinschaft zurückführen.<br />

3. Vergangenheitsbewältigung?<br />

Verdrängen, nicht über die Vergangenheit reden - das wollten die Deutschen, konnten sie aber nicht. Mit dem Eichmann-<br />

Prozess in Israel <strong>und</strong> den nachfolgenden NS-Prozessen wurde die Vergangenheit <strong>und</strong> das Ausmaß der grausamen<br />

Verbrechen gegenwärtig. Die Weise, wie die NS-Prozesse geführt wurden <strong>und</strong> die Ende der sechziger Jahre geführte<br />

Verjährungsdebatte sorgen für eine anhaltende Verunsicherung der in Deutschland lebenden Juden. Die gesellschaftlichen<br />

Vorstellungen der 68er <strong>und</strong> der sozialliberalen Ära unter Willy Brandt bereiten ein F<strong>und</strong>ament für erste Gemeinsamkeiten.<br />

4. Im besseren Deutschland?<br />

Die deutschen Juden, die in der DDR lebten, hatten als Kommunisten <strong>und</strong> Sozialisten einst das Land verlassen <strong>und</strong><br />

kehrten nach dem Krieg zurück, um eine bessere sozialistische Gesellschaft aufzubauen. Als überzeugte Kommunisten<br />

hatten sie sich zwar von ihrer jüdischen Vergangenheit losgesagt, dennoch erlebten sie ein wechselvolles Schicksal.<br />

Diejenigen, die sich auch weiterhin als Juden in der DDR bekannten, waren eine Minderheit, die anfangs gehätschelt, später<br />

dann, im Zuge der sowjetischen antizionistischen Propaganda gegen Israel nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 schikaniert<br />

<strong>und</strong> bedrängt wurde.<br />

5. Deutschland wohin?<br />

Als die DDR-Wirtschaft in den achtziger Jahren allmählich zusammenbrach, versuchte Erich Honecker von den USA die<br />

Meistbegünstigungsklausel zu erhalten. Um diese zu bekommen, begann er Juden in den USA, in Israel, aber auch in der<br />

DDR zu hofieren. Das SED-Regime, das sich beharrlich geweigert hatte, Entschädigungszahlungen an die Opfer des NS-<br />

Regimes zu leisten, war überzeugt, dass "der Weg nach Washington über Jerusalem" führe. Als Helmut Kohl 1982<br />

B<strong>und</strong>eskanzler wurde, begann er, Deutschland in eine wieder gewonnene "Normalität" zu führen. Programmatisch sollte der<br />

Besuch Helmut Kohls 1983 in Israel werden. Unerfahren auf internationalem Terrain bewegt sich Kohl ungeschickt durch die<br />

deutsch-jüdische Vergangenheit... 1985 kommt es in Frankfurt zum Skandal: Man will Fassbinders Stück "Der Müll, die Stadt<br />

<strong>und</strong> der Tod" aufführen, in dem es um die Häuserspekulationen der 70er Jahre geht. Die Hauptfigur, der reiche Jude...<br />

6. Normalität?<br />

Der Fall der Mauer - die neu entstehende Nation wird schlagartig einer Identitätskrise ausgesetzt, innerhalb derer sich<br />

auch die Juden in Deutschland zurechtfinden müssen. Der wachsende Rechtsradikalismus auf der einen Seite, aber auch<br />

die intensive Auseinandersetzung mit dem Holocaust zeigen das Spannungsfeld innerhalb dessen die jüdische<br />

Gemeinschaft in Deutschland lebt. Die Einwanderung osteuropäischer Juden lässt die Zahl auf r<strong>und</strong> 100.000 ansteigen <strong>und</strong><br />

sorgt für wachsende religiöse Pluralität innerhalb der Gemeinden. Trotzdem resigniert Ignatz Bubis, der als Vorsitzender des

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