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1000 Jahre Haft. Operation Spring & institutioneller ... - No Racism

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freundlicher zu ihnen und redeten sie nicht prinzipiell mit „Bimbo” an, wie oftim LG1. Auch als Besucher wurde ich korrekt behandelt. Mir ist schon klar,dass es sich dabei um einen oberflächlichen Eindruck handelt, weil im Vergleichzum LG1 schnell was super vorkommt, auch wenn ich nicht selber vonGitterbett, Saunazelle oder der berüchtigten Depotspritze bedroht bin, und der,den ich besuche, auch nicht.Auch wurde mir bei einem Besuch, wo mir X. von einem Konflikt erzählte –wieder bewusst, dass es in Stein noch immer diese Klischee-Hierarchie unterden Gefangenen gibt, wie sie seit Jahrzehnten gepflegt wird. Wo die Solidaritätausbleibt, wo der Zellenkoller Aggressionen gegeneinander auslöst, dort wirdjeder Knast zum Alptraum.”Schubhaft im Gefangenenhaus Hernalser GürtelEs gibt in Wien zwei Schubgefängnisse, die Rossauerkaserne und dasehemalige Polizei-Gefangenenhaus am Hernalsergürtel. Beide sind riesengroß. Inanderen Städten, etwa Wiener Neustadt, sind die Schubhäftlinge in den jeweiligenPolizeidirektionen untergebracht, in einem eigenen Bereich, oder sie müssen nachAbsitzen der <strong>Haft</strong>strafe die Schubhaft in der jeweiligen Strafanstalt absitzen, d.h.meist bis zur Abschiebung dort bleiben (z.B. Krems/Stein).Schubhaft bedeutet endloses Warten in einer Zelle, nichts zu tun zu haben.Handys sind nicht erlaubt, Aus- oder Hofgang gar nicht oder ab und zu, keineAbwechslung, keine Bibliothek, nichts. Nur das Warten, dass du irgendwann inder Früh aus dem Schlaf gerissen wirst, und es heißt: nimm deine Tasche, es gehtzum Flughafen.Besuchszeiten sind am Wochenende jeweils von 13.00 bis 15.00 Uhr, für Nachnamenvon A-M am Samstag, für O-Z am Sonntag. Die Fassade wurde renoviert,innen ist es nur grindig. Im Wartebereich hängen Kabel, Drähte, Leitungen ausden Wänden. Jeder andere Betrieb müsste sofort wegen Gefährdung und mangelnderHygiene schließen. Als BesucherIn stellt mensch sich in die Warteschlange(bei der Rossauerlände bin ich einmal eine Stunde im Winter beiEiseskälte auf der Straße gestanden) und dann geht mensch in den Wartebereich,ein schlauchartiges Kabinett, dunkel, stickig, dreckig.Von dort aus gehen zwei Türen in zwei Besuchszimmer. Im Besuchszimmerist ein ungefähr ein Meter breiter Bereich für die Besucher, getrennt mit einer biszur Decke reichenden Wand vom Bereich für die Schubhäftlinge. In dieser Wand104

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