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1000 Jahre Haft. Operation Spring & institutioneller ... - No Racism

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Persönliche ErfahrungenFür viele GEMMIs war das Besuchen der Einstieg in die GEMMI-Arbeit, dieerste, praktische Konfrontation mit rassistischer Justiz und ein Gewinn anErfahrung, Durchsetzungskraft und Einblick in das Strafvollzugssystem.„Ich kam zur GEMMI, weil ich wie viele andere gebeten worden war, Besuchezu machen. Ich war vorher noch nie im Gefängnis gewesen, hatte keineAhnung, was da auf mich zukam. Die erste Zeit war sehr aufregend, viele neueEindrücke, ein gutes Gefühl, sich da auszukennen, die anderen BesucherInnen,viele Gefangene etc. vom Sehen zu kennen. Bei jedem Besuch gab es sehr vieleAufträge zu erledigen, die dann auch am Plenum besprochen wurden. Ichbekam Infos und Ratschläge, wie frau einen Akt beantragt, Bücher verschickt,mit welchem Anwalt ich wie Kontakt aufnehmen kann, etc.Ich nahm mir im Büro jede Woche einen Vormittag frei, den ich dann im Landlverbrachte. Die vielen Freundschaftsdienste für die Gefangenen sah ich alsChance, ihnen erstens zu helfen und zweitens unsere Beziehung zu vertiefenund eine Vertrauensbasis zu schaffen. Es waren oft sehr persönliche Sachendabei: die Eltern anrufen, die Kleider aus der alten Wohnung holen, Unterwäschekaufen.”„Das Besuchen war vor allem in den ersten zwei <strong>Jahre</strong>n eine der Hauptbeschäftigungenin der GEMMI – inklusive der Reflexion, der zusätzlichensozialen Betreuung (Kleidung ...) und der zahlreichen ‘Aufträge’, um die unsdie Besuchten gebeten hatten. Am Anfang waren wir bei den wenigen Namen,die wir hatten, noch auf Informationen der Besuchten angewiesen, damit wirmehr betreuen konnten – bald schon waren wir überfordert und es wurde klar,dass der Bedarf unsere Ressourcen bei weitem überstieg. Kurzzeitig wurde derBesuchsdienst zu einem Full-time Job. Jeder neue Name, jeder Besucherforderte umfassende Betreuung wie: Versorgung mit Kleidern und Geld,Kontakte mit den RechtsvertreterInnen, FreundInnen und Angehörigen, Briefeschreiben, juristische Auseinandersetzung mit den Akten, etc...Die Besuche wurden anfangs von MitarbeiterInnen der U–Richterin überwacht.Ich hatte Zweifel, wie die Gefangenen auf Besuche von Fremdenreagieren würden – die waren aber nach anfänglicher Skepsis sehr froh, betreutzu werden. Die Sprache war auch ein Problem, da mein Englisch nie besonders121

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