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1000 Jahre Haft. Operation Spring & institutioneller ... - No Racism

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durch biologistisches Denken als Andere definiert werden, funktioniert. Rassismusist systemimmanent, kosmetische Veränderungen sind keine. Allerdingsmuss bedacht werden, dass die Grundlage für einen starken Widerstand Organisationund Mobilisierung größerer Gruppen ist. Was die AfrikanerInnen inÖsterreich betrifft, war die Mobilisierung Anfang 99 ein allererster Beginn.UnglaubwürdigBei den Rechtfertigungen des großen Lauschangriffs wird immer wiederdarauf hingewiesen, dass AfrikanerInnen Spitz- und Aliasnamen verwenden, waseine Identifizierung und Zuordnung schwierig mache. Ein Bestandteil des Lebensals Flüchtling, als spürbar unerwünschter Asylwerber manifestiert sich darin,dass Menschen versuchen, sich neue Identitäten aufzubauen, beziehungsweiseihre Existenz der Kontrolle zu entziehen. Für viele AfrikanerInnen ist es fastunmöglich, nach Europa einzureisen, es sei denn, sie suchen um Asyl an, undauch dann ist klar, dass die meisten Verfahren wegen „offensichtlicher Unbegründetheit”abgelehnt werden. Die Exekutoren der Festung Europa werten dasals kriminelle Akte. Migration als solche wird als strafrechtlich zu verfolgenangesehen. Versuche, unmenschlichen Lebensbedingungen eine politischeStimme zu geben, sich zusammenzuschließen, laufen Gefahr, im Kontext vonkriminellen Aktivitäten oder als „geschickte Tarnung” gewertet zu werden. Hierschließt sich der Kreis in Form der Verfolgung politischer Aktion als kriminelleOrganisation.Keine Rede von der Armut in den Herkunftsländern, keine Rede von demGrund für die Armut – auch österreichische Autos fahren mit afrikanischem Erdöl– keine Rede vom Leben als MigrantIn, vom Leben von der Hand in den Mund,vom Elend der Unterkünfte; der Langeweile, den nicht vorhandenen Arbeitsmöglichkeiten,der Isolation, keine Rede vom institutionellen und Alltagsrassismus.Keine Rede von imperialistischen EU-Interessen.Seit den 90ern verfolgt die EU eine Politik der Eindämmung (Containment),bei der Migration nach Europa schon in den Herkunftsländern unterbundenwerden soll. Teil dieser Politik sind die in Wirtschaftsabkommen eingebundenenRücknahme- und Transitabkommen, in denen sich die Partnerländer verpflichten,Flüchtlinge zurückzunehmen, auch wenn sie nicht aus dem jeweiligen Landkommen, oder die Verpflichtung, Flüchtlingsrouten zu zerschlagen und ähn-31

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