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1000 Jahre Haft. Operation Spring & institutioneller ... - No Racism

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Um Heroin und andere Drogen in die Ghettos zu bringen, benötigt dieRepression Kollaborateure und Subunternehmer, bis hin zu den KleindealerInnen,die dann auf der Strasse verchecken. Die meisten Dealer beschäftigen auch andereLeute, die für sie vermitteln oder ihrerseits kleinere Mengen weiterverkaufen. Umsich die Drogen leisten zu können, arbeiten viele so genannte Junkies in nochmarginalisierteren Jobs als ihre Dealer, in aller Regel in der von der Droge auf denDealer übertragenen Abhängigkeit.Natürlich: In der GEMMI haben wir, wenn wir neben denen, die einfach ihrerHautfarbe wegen einsaßen, auch die Dealer besuchten, so gut wie ausschließlichdiejenigen besucht, die auf der Straße verkauften - eine der untersten Stufen, abernicht die unterste in der Hierarchie. Die Leute beispielsweise, die für einen Bruchteildes Gewinns eines Straßendealers das Zeug anbauen, werden aber meist nichtals „ProletarierInnen“, sondern als „Bauern“ in unseren Klassenanalysen geführt,obwohl sie die eigentlichen Produzenten im ganzen Prozess der Drogenakkumulationdarstellen. Bei ihrem Einkommen wäre nicht nur das Verhaftungsrisikoeinzubeziehen, sondern auch die Folgen des „war on drugs“.Am meisten hackeln aber diejenigen AbnehmerInnen, die ihre Sucht nichtdank einer privilegierten Stellung (etwa der Kokainkonsum in der high societyoder die relative Unauffälligkeit dank einem etablierten und gutbezahlten Job)verbergen können. Forscher haben die Symptome dieser Abnehmer, die abfälligals „junks“ bezeichnet werden, mit dem Stress von Menschen verglichen, dieunter Kriegstraumata leiden. Neben der Beschaffungskriminalität, dem zeitaufwändigenOrganisieren des illegalen Alltags im Untergrund und der weit verbreitetenProstitution dealen viele Junkies selbst und das meist als SubunternehmerInnender eigenen Dealer.Und die Moral? Die Moral war zwar nicht die Frage, kann aber, wenn wir demöffentlichen Diskurs gerecht werden wollen, beim Thema Drogen nicht völligignoriert werden - vielleicht sind eben Drogen doch nicht eine x-beliebige Warewie beispielsweise Fahrräder, Tiefkühlkost oder Haarbürsten? Die Linkeargumentiert meist mit Ökonomie: „Ich habe nichts zu verkaufen außer meinerArbeitskraft“ und dass es in einem durchorganisierten System ohnehin egal sei,was jemand arbeitet. Ob als Bulle, als Spitzel, als Sozialarbeiter, in der Fabrik ...oder eben als Dealer. Ich sehe das nicht so - es gibt Jobs, die mehr Möglichkeiten(für das eigene Wohlbefinden oder für die Sabotage) bieten als andere. Das ist einepolitische und keine rein ökonomische Frage. Und es gibt Hierarchien in der Hitparadevon Destruktion und der Produktion von Elend und Repression. Es gibt243

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