12.07.2015 Aufrufe

1000 Jahre Haft. Operation Spring & institutioneller ... - No Racism

1000 Jahre Haft. Operation Spring & institutioneller ... - No Racism

1000 Jahre Haft. Operation Spring & institutioneller ... - No Racism

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

gestaltungsmöglichkeiten (Sport, Bibliothek, Hofgang ...), materielle Grundsicherung(Geld, Kleidung, Essen, Zigaretten), juristische Betreuung,Möglichkeiten zu arbeiten oder Arbeitszwang.”Untersuchungshaft im LG1Das LG1 ist eine Art Untersuchungshaftfabrik, in der immer ca. <strong>1000</strong>Menschen inhaftiert sind. In der Früh um sechs Uhr aufstehen, gegen halb elf Mittagessen,Abendessen ist dann um halb drei, denn ab drei Uhr beginnt der Nachtdienst.Im ganzen Gefängnis sind dann nur wenige Beamte, die halten sich inGemeinschaftsräumen auf und machen zwischendurch Kontrollgänge.Alles, vom Arztbesuch über den Kontakt mit dem sozialen und dem psychologischenDienst, bis zu Wäschepaketen und Zeitungen – funktioniert überAntragsformulare, die es nur in deutsch gibt. Gefangene vermuten oft, dass dasPersonal die ausgefüllten Zettel wegwerfen würde.Spaziergang ist täglich eine Stunde in einem kleinen Hof, in dem man vorallem Mauern sieht, alles ist mit Kameras überwacht. Trotzdem kann es vorkommen,dass welche einander von Fenster und Hof zuwinken, und sich manchmalverlieben. Gefangen sein heißt: 23 Stunden in sehr kleinen Zimmern, dasFenster vergittert, der untere Teil ist aus Milchglas und kann jederzeit versperrtwerden. Zu sehen ist immer das Grau vom Gefängnishof.Alle kaufen mittels Bestellzettel ein. Im Männertrakt bringen die Hausarbeiterdie bestellten Waren. Im Frauentrakt – weil sie weniger sind – baut ein Greißlersein Geschäft in einer Zelle auf. Die Frauen werden dort hingeführt, um ihreBestellungen abzuholen. Die Bestellzettel für Frauen und Männer sind verschieden.Daher ist manchmal ein Austausch notwendig.Die Waren sind teilweise abgelaufen bzw. das Ablaufdatum entfernt. Alles istüberteuert. Seit <strong>Jahre</strong>n beliefert dieselbe Firma das Gefängnis, obwohl es in regelmäßigenAbständen eine Ausschreibung für diesen Handel gibt.Im Jahr 2002 wurden weitere Kameraleitungen in den Korridoren verlegt, umdie Computerüberwachung zu verbessern. Die einzelnen Zellen werden nicht mitKameras überwacht.Ein Teil der Beamten ist offen rassistisch, ein anderer Teil sind Alltagsrassisten.Das äußert sich in ihrer Sprache: „Bimbo” „Neger”, bestenfalls „Schwoaza”.Nach dem Regierungsantritt von Schwarz-Blau wurde ein Teil der FPÖ-Fansgroßspurig und hielt sich nicht mehr zurück. Offen rassistische Äußerungen97

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!