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1000 Jahre Haft. Operation Spring & institutioneller ... - No Racism

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GEMMI T.A.T.Der engere Kreis der GEMMI traf sich wöchentlich zur Besprechung derlaufenden Besuche und Prozesse. Es wurden über 100 Gefangene in Untersuchungshaftregelmäßig - oft wöchentlich – besucht und noch weitere finanziellunterstützt. Wir sammelten Spenden, organisierten Solifeste und überwiesendiese Gelder den Gefangenen.Die Treffen waren einerseits wichtige Austauschmöglichkeiten, um nicht dieGrauslichkeiten mit sich allein ausmachen zu müssen. Andererseits waren sieArbeitstermine, bei denen die Organisation der wöchentlichen Checkereienbesprochen wurde. Diese Treffen dauerten oft bis spät in die Nacht. Tagesordnungspunktekonnte jedeR einbringen.Einige GEMMIs organisierten SozialarbeiterInnentreffen, bei denen die Plattform„Sozialarbeit von unten” entstand, die in ihrem Umfeld einige Veranstaltungenzur kritischen Auseinandersetzung mit der Aufgabe der Sozialarbeit initiierte.Ab Dezember 1999 bis ca. 2002 fanden fast täglich Prozesse im Landesgerichtund auch im Jugendgerichtshof statt, von denen wir viele protokollierten. DieProtokolle wurden getippt, besprochen, Widersprüche der ZeugInnen herausgefiltert,analysiert, ein Raster angefertigt. Wir schätzen, dass wir in demZeitraum ca. 500 Verhandlungen beobachtet haben.Wir organisierten zwei AnwältInnentreffen, da wir es sinnvoll fanden, dassdie AnwältInnen der aufgesplitterten Verfahren sich vernetzen. Die Treffen warenkein Erfolg. Daraufhin versuchten wir, den AnwältInnen in Einzelgesprächenunsere Analysen der Aussagen für ihre Verteidigung zur Verfügung zu stellen.Nichtigkeitsbeschwerden, Anträge auf vorzeitige <strong>Haft</strong>enlassungen, auf Verlegungin andere <strong>Haft</strong>anstalten, EMRK-Beschwerden 1 , Asylanträge und Rechtsmittelgegen Schubhaft waren Teil unserer Arbeit.Unsere Öffentlichkeitsarbeit bestand aus GEMMI-Infos, die wir später zu einerBroschüre zusammenfassten, Diskussionsveranstaltungen, Interviews mit Zeitungenund Radiosendungen. Aufgrund der massiven Öffentlichkeitsarbeit derGEMMI solidarisierten sich unzählige Menschen und besuchten weitereGefangene.1 Beschwerde an den Europäischen Menschenrechtsgerichtshof, die letzte juristische Instanz.10

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