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1000 Jahre Haft. Operation Spring & institutioneller ... - No Racism

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Daraus zogen wir die Konsequenz, die regelmäßigen Besuche zu beenden unduns auf andere Arbeiten zu konzentrieren.”„Ich habe niemanden mehr besucht, weil mir das – wenn ich ganz ehrlich bin –auf die Nerven gegangen ist. Diese ganzen Wünsche, ist mir eh klar, wenn ichwo im Gefängnis sitz und eine Menschenrechtsorganisation kommt michbesuchen, deponier ich auch alle Wünsche, ganz verständlich. Trotzdem hat esmich oft etwas grantig gemacht und das ständige Relativieren und Einbeziehenaller Umstände, und die eigenen Grenzen immer vor Augen haben, diese Resignation,das war anstrengend. Ich war eher etwas emotionslos, es war so einePflicht, die zur GEMMI-Arbeit geörte. Emotionslos stimmt nicht, eher so abgegrenzt,was auch schiach ist, denn eigentlich war ich ziemlich wütend. EinemGroßteil der Gefangenen ist nicht klar geworden, was die Gemmi ist undwelche Möglichkeiten wir haben oder nicht haben.Sich im Gefängnis mit den Pfarrern, SozialarbeiterInnen gutzustellen, trotzSchikanen, lächeln und nachher schimpfen. Kleider sammeln, wo das jaeigentlich die Aufgabe der Behörden sein soll, dass die Leute jahreszeitgemäßgekleidet sind. Das ist alles so widersprüchlich, aber ich weiß, ich bin nur einehalbherzige Sozialarbeiterin. Muss aber trotzdem betonen, die Besuchsdienstewaren die Basis der Gemmi-Arbeit, es war auch eine Grundbedingung von mir:besuchen ja – aber nur mit regelmäßigen Plenum, weil ich auf keinen Fall mitmir allein oder zu zweit diese ganzen elendigen Geschichten verarbeiten wollte.Dann bin ich nur noch Prozesse schauen gegangen. Prozessbeobachten wargenauso frustrierend, aber dabei hab ich viel gelernt und das hat mich auchmehr interessiert.”„Ich besuchte eigentlich nur Personen in Strafhaft und das in Sonnberg, einemkleinen Gefängnis in der Nähe von Hollabrunn. Die Besuche waren anfänglichinteressant und durch die persönliche Freundschaft mit K. sehr nett. Plaudernstatt besprechen war o.k. Am Anfang fuhren wir mit einer <strong>No</strong>nne, die ebenfallsim Rahmen von Häfn human besuchte, alle drei Wochen nach Sonnberg. Auchdiese ungewöhnliche Bekanntschaft war für uns spannend, da wir noch nieetwas mit der Kirche oder kirchlichen Organisationen zu tun gehabt hatten.”„Mit manchen der Gefangenen stellte sich im Lauf der Zeit eine Auseinandersetzungein. Mit anderen dagegen war das eher schwierig. Mit manchen wuss-126

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