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1000 Jahre Haft. Operation Spring & institutioneller ... - No Racism

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Das Kreuz mit den AnwältInnenBegegnungen mit RechtsanwältInnen machten einen nicht unerheblichen Teilder Arbeit der Gefangenenbetreuung aus. Die Erfahrungen waren widersprüchlichund doch ähnlich. Die These, dass RechtsanwältInnen Teil diesesSystems sind, hat sich in der Praxis wieder bestätigt.Hier Auszüge aus vier Berichten:AnwältInnen und GEMMI„Der Kontakt zu AnwältInnen bedeutet für mich immer etwas Stressiges. VieleAnwältInnen schüchtern ihre KlientInnen bereits mit der Ausstattung desVorzimmers ein. Konfrontiert wurde ich mit solchen AnwältInnen, die mich(oder uns) freundlich abwimmelten, und mit solchen, die das wenigerfreundlich taten. Erfolgreich fühlte ich mich selten, obwohl es objektiv gesehenschon kleine Erfolge gab.Endlose Versuche, die AnwältInnen telefonisch zu erreichen, in Kanzleien zulaufen, dort zu warten, Ausreden warum wir keine Akteneinsicht bekommen,waren meine Erfahrungen. Selbst wenn wir mit der Vollmacht der KlientInnenankamen, weigerten sich die meisten, den Akt auszuhändigen, mit unszusammenzuarbeiten oder überhaupt mit uns zu sprechen, es sei denn übersGeld.“„BesucherInnen, meist Ehefrauen oder Lebensgefährtinnen, erzählten vonKrediten, die sie aufnahmen, um den RA zu bezahlen. Ja, das war auch sehrdeprimierend.“„Der Besuchte sagte, wir sollen doch seinen Akt lesen, ihm sagen, was drinnensteht, und unsere Einschätzung zum Verfahren. Ja, versuchen wir es.Bei Gericht: Nein, für Sie keinen Akt. Der zuständige RA wollte öS 10,- (EU0,73, 1l Milch kostete 10,-) pro einzelne Kopie ( im Gericht kostet die Seite öS5,-) und das für mehrere hundert Seiten, aber gnädigerweise durften wir denAkt in der Kanzlei kurz anschauen, was wir auch taten. Zum Glück waren wirzu zweit, so konnten wir in der kurzen Zeit doch viel lesen, und in etwa einenEinblick kriegen, was ihm und anderen alles noch bevorstand.“91

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