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1000 Jahre Haft. Operation Spring & institutioneller ... - No Racism

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estätigt. Mit der Floskel „eine unbekannte Menge an unbekannten Orten an unbekanntePersonen“, die fast bei allen Gefangenen angenommen und spekulativ hochgerechnetwurde, wurde auch die Tatsache begründet und eingestanden, dass eskeine tatsächlichen Beweise für die Schuld der Angeklagten gibt.Manche Angeklagte kommen mit der Hoffnung in den Saal, hier wird sichalles aufklären (aber nur beim erstenmal); denen stehen lange <strong>Jahre</strong> in <strong>Haft</strong> bevor,da nützt kein Bitten und kein Flehen, hier kann nur eine um- und weitsichtige Prozessvorbereitung,mit dem Ausschöpfen aller Mittel, vollem Einsatz, viel Geduldund Zeit nützen, um überhaupt eine faire Prozessführung durchzusetzen. Aberauch das nur vielleicht, nicht zu vergessen die Vorverurteilung! Gegen die nütztkeine Prozessvorbereitung, sondern ausschließlich politisches und solidarischesHandeln von vielen!Wann immer wir von der GEMMI einen Gerichtssaal betraten, waren uns dieStatistInnen des Verhandlungsschauspiel schon bekannt, sowie auch wir schonbekannt waren.Öffentlichkeit bei Prozessen wurde von den RichterInnen als Bedrohung empfunden,unsere Anwesenheit oft als Beweis für die Wichtigkeit des jeweiligenAngeklagten unterstellt.Ein Richter sagte: „Wenn ich euch bei einem Prozess sehe, verurteile ich denAngeklagten härter, weil ihr kümmerts euch nur um die „Großen“, um die „Kleinen“kümmert ihr euch nicht“.Entsprechend mißtrauisch wurden wir beobachtet, manchmal angeschnauzt,wegen Kaugummi kauen, wie in der Schule: „Spucken Sie den Kaugummi aus“. BeimKöpfe schütteln über die Voreingenommenheit und Lächerlichkeit der Vorsitzenden,oder wenn wir falsche, ungenaue Übersetzungen, oder Missverständnissekorrigieren wollten, mit anderen Worten, der Wahrheitsfindung auf dieSprünge helfen: „Verlassen Sie den Saal“Fazit: Jeder Prozess hat uns wütender und auch oft verzweifelter gemacht, vorallem jene, die sich über Monate und <strong>Jahre</strong> hinstrecken.Bei den Prozessen handelte es sich tatsächlich nur um ein formelles Ritual, dieendlos sich wiederholenden Verlesungen, die zermürbenden Verhöre, die kläglichenPlädoyers - „alles muss seine Richtigkeit haben“.45

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