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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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I bis IX). Interzonale Gebirge sind die Alpen, <strong>der</strong> Kaukasus<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Himalaja. Sie sind meist scharfe Klimagrenzen <strong>und</strong><br />

die Höhenstufenfolge am Nord- <strong>und</strong> Südrand muß getrennt<br />

behandelt werden. Bei einem multizonalen Gebirge ist es<br />

notwendig, dasselbe den Zonen entsprechend in einzelne<br />

Abschnitte mit beson<strong>der</strong>en Höhenstufenfolgen zu glie<strong>der</strong>n.<br />

Die Anden sind sowohl multizonal als auch interzonal<br />

(West- <strong>und</strong> Ostabfall verschieden). An<strong>der</strong>s sind auch die<br />

Höhenstufenfolgen bei inneren Gebirgstälern mit geringen<br />

Nie<strong>der</strong>schlägen <strong>und</strong> kontinentalen Verhältnissen (Intragebirgs-Höhenstufenfolgen).<br />

Pedobiome 101<br />

6 Pedobiome<br />

Nicht nur die Orobiome heben sich aus den Zonobiomen<br />

heraus, son<strong>der</strong>n auch bestimmte Flächen mit extremen Böden<br />

Imd einer azonalen <strong>Vegetation</strong> verhalten sich abweichend.<br />

Wir bezeichnet! sie als Pedobiome (PB), das heißt an<br />

bestimmte Böden geb.<strong>und</strong>ene Lebensräume.<br />

Durch den Menschen sind die Böden nur dort stark verän<strong>der</strong>t,<br />

wo eine Bodenerosion, das heißt Abtragung <strong>der</strong> oberen<br />

Bodenschicht o<strong>der</strong> des gesamten Bodens, verursacht<br />

wurde, bzw. wo <strong>der</strong> Boden bearbeitet o<strong>der</strong> überbaut ist. Das<br />

Großklima wirkt sich auf die <strong>Vegetation</strong> unverän<strong>der</strong>t nur<br />

auf den Euklimatopen (russisch als »Plakor« bezeichnet)<br />

aus, also auf ebenen Flächen mit Böden, die nicht zu schwer<br />

<strong>und</strong> nicht zu leicht sind, so daß die Nie<strong>der</strong>schläge nicht<br />

oberflächlich abfließen, son<strong>der</strong>n in den Boden eindringen<br />

<strong>und</strong> von diesem als Haftwasser zurückgehalten werden, das<br />

heißt nicht zu rasch zum Gr<strong>und</strong>wasser absinken, sie stehen<br />

somit <strong>der</strong> <strong>Vegetation</strong> voll zur Verfügung. Bei extremen Kalkböden<br />

ist das nicht <strong>der</strong> Fall, sie sind zu trockene <strong>und</strong> zugleich<br />

zu warme Biotope im Vergleich zum Großklima. An<strong>der</strong>erseits<br />

können die Böden schädliche Stoffe enthalten,<br />

wie Salze (NaCl, Na2S0 4 ), o<strong>der</strong> die Böden sind extrem nährstoffarm,<br />

so daß die <strong>Vegetation</strong> ebenfalls von <strong>der</strong> normalen<br />

des Zonobioms abweicht.<br />

Die <strong>Vegetation</strong> <strong>der</strong> Pedobiome, die weniger durch das<br />

Großklima beeinflußt wird, son<strong>der</strong>n viel stärker durch den<br />

Boden <strong>und</strong> deshalb in fast gleicher Ausbildung auf gleichen<br />

Böden in mehreren Zonen auftreten kann, bezeichnen wir<br />

als.azonale <strong>Vegetation</strong> (s. S. 91f.).<br />

DieTedobiome werden unterteilt nach den Böden, die für<br />

sie typisch sind: Lithobiome (Steinböden), Psammobiome<br />

(Sandböden), Halobiome (Salzböden), Helobiome (Mooro<strong>der</strong><br />

Sumpfböden), Hydrobiome (mit Wasser bedeckte Bö­

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