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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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jährlichen Überschwemmungen - vor Errichtung des Assuan-Staudammes<br />

- seit Jahrtausenden im Niltal für Entsalzung<br />

gesorgt hat.<br />

In ariden Gebieten ist das <strong>Vegetation</strong>smosaik stark von<br />

den Salzgehalten im Boden beeinflußt. Die verschiedenen<br />

Biome sind dort gekennzeichnet durch ihre Salzbelastung.<br />

Nicht selten findet man ausgeprägte Gradienten zunehmen<strong>der</strong><br />

Salzbelastung (<strong>und</strong> sinken<strong>der</strong> Bodenkorngröße) in Richtung<br />

auf die Beckenlandschaften hin. Ein Beispiel aus dem<br />

Gebiet des Großen Salzsees ist in Abb. 36 angegeben. Weitere<br />

Beispiele hierzu werden bei <strong>der</strong> Besprechung <strong>der</strong> ariden<br />

Zonobiome III <strong>und</strong> VII gebracht (s. S. 238 <strong>und</strong> S. 415).<br />

Die langen Dürrezeiten in ariden Gebieten führen dazu,<br />

daß die Flüsse nur periodisch o<strong>der</strong> sogar episodisch fließen.<br />

Da die potentielle Evaporation höher ist als <strong>der</strong> Jahresnie<strong>der</strong>schlag,<br />

existieren in ariden Gebieten abflußlose Senken,<br />

in denen alles Wasser verdunstet, das durch die Zuflüsse in<br />

dieselben gelangt. Die im Wasser gelösten Salze reichern<br />

sich, wie schon ausgeführt, im Laufe <strong>der</strong> Zeit immer mehr<br />

an. Es kann eine gesättigte Lösung entstehen <strong>und</strong> das Salz<br />

auskristallisieren. Salzseen o<strong>der</strong> Salzbecken sind Kennzeichen<br />

für aride Klimate. Letztendlich ist auch das Weltmeer<br />

ein Endsee, in den im Laufe <strong>der</strong> Jahrmilliarden alles Lösliche<br />

hineintransportiert wurde. Der größte Teil <strong>der</strong> löslichen Salze<br />

besteht aus NaCl, denn die Hydrocarbonate werden frühzeitig<br />

nach Verlust von COj als CaCO,, die Sulfate etwas später<br />

als Gips (= CaS0 4 ) ausgefällt. Die Kalisalze kristallisieren,<br />

wenn überhaupt, am spätesten aus, so entsteht eine typische<br />

Abfolge dieser Evaporite als Sedimentfolge.<br />

Natrium-Ionen werden durch Verwitterung aus Silikaten<br />

frei, dagegen sind Chlorid-Ionen zwar im Meerwasser in einer<br />

Menge von fast 20 g/Liter (Sulfat nur 2,7 g) enthalten,<br />

aber chlorhaltige Mineralien sind selten. Durch Verwitterung<br />

von Mineralien können somit nur wenig Chlorid-Ionen<br />

frei werden. Trotzdem läßt sich NaCl im Flußwasser<br />

stets nachweisen. Es dürfte auch durch HCl-haltige Exhalationen<br />

<strong>der</strong> Vulkane im Laufe <strong>der</strong> langen Erdgeschichte angereichert<br />

worden sein.<br />

Das NaCl <strong>der</strong> Salzböden ari<strong>der</strong> Gebiete kann verschiedenen<br />

Ursprungs sein:<br />

1. Es handelt sich um Meersalz, das in Gesteinen eingeschlossen<br />

ist, die als Meeressedimente (E v a p o rite ) abgelagert<br />

wurden. Bei <strong>der</strong> Verwitterung dieser Gesteine wird<br />

das Salz vom Regenwasser gelöst <strong>und</strong> in die abflußlosen<br />

Senken transportiert. Stark verbrackt sind deshalb die<br />

Wüsten mit anstehenden Meeressedimentgesteinen (ju­<br />

Halophyten <strong>und</strong> Salzböden, Haiobiome 79

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