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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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zeitigen Sonnenflecken am Boden eine wichtige Rolle für<br />

die Lichtausbeute. Je nach <strong>der</strong> Struktur des Waldes erreichen<br />

im Tagesmittel 0,5 bis 2 % des Tageslichtes (wie bei unseren<br />

Laubwäl<strong>der</strong>n), seltener auch nur 0,1 % die Kraut- <strong>und</strong><br />

Bodenschicht. Rechnet man die zahlreichen Lücken im Bestand,<br />

die eine sehr heterogene Struktur bedingen, mit hinzu,<br />

integriert also die Lichtausbeute auf eine größere Fläche,<br />

so erhält man Werte deutlich über 2 %, es dringt im Mittel<br />

also doch mehr als nur 2 % des Lichtes bis zum Boden<br />

durch. Dies liegt an <strong>der</strong> sehr uneinheitlichen Struktur <strong>der</strong><br />

Bestände. Die Einzelpflanze erhält aber teilweise weniger als<br />

I % Lichtgenuß. Manche <strong>der</strong> sehr zarten Kräuter sind mit<br />

bläulich reflektierenden Unterseiten ausgestattet (s. S. 148).<br />

Böden <strong>und</strong> Pedobiome 137<br />

2 Böden <strong>und</strong> Pedobiome<br />

Wenn wir von den jungen vulkanischen Böden <strong>und</strong> den Alluvionen<br />

absehen, sind die Böden <strong>der</strong> Regenwaldgebiete<br />

meistens sehr alt. Sie reichen oft bis ins Tertiär zurück. Die<br />

Verwitterung dringt bei silikatischen Gesteinen viele Meter<br />

in die Tiefe. Es findet eine Auswaschung <strong>der</strong> Basen <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Kieselsäure statt; was verbleibt, sind die Sesquioxide (Al^Oj,<br />

FejOj), das heißt es tritt eine Lateritisierung ein, <strong>und</strong> es bilden<br />

sich rotbraune bis gelbrote Lehme (ferrallitische Böden<br />

o<strong>der</strong> Latosole) ohne sichtbare Glie<strong>der</strong>ung in Horizonte. Vergleicht<br />

man die große Vielfalt <strong>der</strong> Bodentypen, so stellt man<br />

fest, daß etwa 2/3 <strong>der</strong> Böden in den Tropen zu den Oxisolen<br />

<strong>und</strong> Ultisolen gehören, Böden mit nur sehr mäßiger bis sehr<br />

geringer Fruchtbarkeit. Etwa 7 % <strong>der</strong> tropischen Böden sind<br />

quarzsandreiche Schwemmlandterrassen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e stark<br />

verwitterte, ausgelaugte Flächen (Psammente o<strong>der</strong> Spodosole)<br />

mit extremer Nährstoffarmut. Nur auf etwa 20 % <strong>der</strong> tropischen<br />

Böden kann mit den heutigen Verfahren Ackerbau<br />

betrieben werden, es sind die jüngeren vulkanischen Böden<br />

(Alfisole) <strong>und</strong> die reichen Schwemmlandflächen in großen<br />

Flußebenen (Fluvente, Aquepte).<br />

Die Verwesung <strong>der</strong> Streu geht sehr rasch vor sich. Das<br />

Holz wird von Termiten zerstört, die im Urwald nicht auflällen,<br />

weil ihre Bauten unterirdisch sind. Bei <strong>der</strong> Anlage eines<br />

Versuchsgeländes zum Beispiel stieß man im Kongo auf<br />

Schwierigkeiten, weil bis zu 25 % <strong>der</strong> gerodeten Waldfläche<br />

auf Termitenbauten entfielen. Gewöhnlich steht unter einer<br />

ganz dünnen Streu- <strong>und</strong> dunklen Humusschicht (1 bis 3 cm)<br />

sofort <strong>der</strong> rotbraune Boden an. Die typischen Böden findet<br />

man auf leicht geneigtem Gelände, weil sich auf ebenen<br />

Flächen bei den großen Regenmengen Staunässe mit Ver­

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