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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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sen Fleck bildend, <strong>der</strong> einige Zentimeter höher ist (Abb. 287<br />

<strong>und</strong> 288). Es entsteht die Fleckent<strong>und</strong>ra (Abb. 290).<br />

Eine Folge des Frostes ist auch die Herausarbeitung <strong>der</strong><br />

Steine aus dem Boden. Abb. 289 erläutert diesen Vorgang:<br />

Beim Gefrieren <strong>der</strong> oberen Bodenschicht saugt diese Wasser<br />

von unten an <strong>und</strong> nimmt an Volumen zu; sie hebt dabei die<br />

Steine mit empor, die in <strong>der</strong> gefrierenden Schicht stecken.<br />

Unter dem Stein bildet sich eine Höhlung, in die feiner Sand<br />

fällt; nach dem Auftauen bleibt deshalb <strong>der</strong> Stein auf einem<br />

gegenüber früher etwas höheren Niveau liegen. Wie<strong>der</strong>holt<br />

sich das vielmals an den Frostwechseltagen, so liegt <strong>der</strong> Stein<br />

schließlich über <strong>der</strong> Bodenoberfläche. Meist geht das Gefrieren<br />

des Bodens von einzelnen Punkten aus, die einen o<strong>der</strong><br />

mehrere Meter auseinan<strong>der</strong>liegen. Dann werden die Steine<br />

nicht nur herausgehoben, son<strong>der</strong>n zugleich zur Seite geschoben.<br />

Im Endresultat bilden sie zwischen den Gefrierzentren<br />

ein Steinnetz, das heißt einen P o lygonboden (Abb. 289).<br />

Die Pflanzen finden vereinzelt Zuflucht zwischen den Steinen<br />

des Polygonbodens, wo die Bewegung am geringsten ist.<br />

Vollzieht sich dieser Vorgang an einem Hang, so werden die<br />

Steine nicht nur gehoben, son<strong>der</strong>n auch hangabwärts geschoben;<br />

es bilden sich dann die Steinströme o<strong>der</strong> Streifenböden.<br />

Diese ständige Bodenbewegung in <strong>der</strong> Arktis läßt die<br />

Pflanzendecke nicht zur Ruhe kommen <strong>und</strong> wirkt sich<br />

ungünstig aus. Man kann dies schon auf Island beobachten<br />

(Lötschert 1974), viel deutlicher auf Spitzbergen.<br />

Die Solifluktion ist von gleicher Bedeutung auch im<br />

Gebirge, <strong>und</strong> zwar in <strong>der</strong> oberen alpinen <strong>und</strong> subnivalen<br />

Arktische Kältewüste <strong>und</strong> die Solifluktion 475<br />

----- GjiO ----<br />

Abb. 289.<br />

Obeti: Schematische Darstellung<br />

<strong>der</strong> Vorgänge beim Gefrieren <strong>und</strong><br />

Auftauen des Bodens, l vor dem<br />

Gefrieren: 2 Boden oben gefroren,<br />

Stein wird angehoben:<br />

3 nach dem Auftauen, <strong>der</strong> Stein<br />

ist bis an die Oberfläche gerückt.<br />

Unten: Steinnetzbildung.<br />

A: bei • Gefrierzentrum: B: Pfeile<br />

zeigen die Richtung, in <strong>der</strong> sich<br />

die Steine bewegen: C: ursprüngliche<br />

Lage <strong>der</strong> Steine im Boden:<br />

D: <strong>der</strong>en endgültige Lage, wenn<br />

sich das Froststeinnetz o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Polygonboden (im Schnitt) gebildet<br />

hat (nach W a l t e r I960).

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