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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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Strandformationen<br />

- Psammobiome 219<br />

entsteht ein Unterdrück, weil das leicht lösliche COj ins<br />

Wasser entweicht. Sobald die Atem wurzeln aus dem Wasser<br />

atiftauchen, tritt ein Druckausgleich ein <strong>und</strong> Luft mit Sauerstolf<br />

wird eingesaugt. Der Oj-Gehalt in den Interzellularen<br />

<strong>der</strong> Atemwurzeln schwankt deshalb periodisch zwischen 10<br />

bis 2 0 %.<br />

Die Mangroven sind zusammen mit ihrer Tierwelt, den<br />

vielen Winkerkrabben <strong>und</strong> mit dem auf die Bäume kriedienden<br />

Mangrovenfisch (Periophthalmus) ein beson<strong>der</strong>s interessantes<br />

Ökosystem, das we<strong>der</strong> zum Meere noch zum<br />

Festland gehört. Durch Holzausbeutung (Köhlerei) <strong>und</strong><br />

Ausweitung <strong>der</strong> Krabbenzucht sind die Mangroven vielerorts<br />

stark gefährdet.<br />

9 Strandformationen - Psammobiome<br />

Die Strandformation <strong>der</strong> tropischen Küsten bietet wenig Beson<strong>der</strong>heiten.<br />

Hinter <strong>der</strong> vegetationslosen, dem Wellenschlag<br />

ausgesetzten Zone folgen auf dem Sande Pflanzen mit<br />

langen Ausläufern, von denen Ipomoea pes-caprae weit verbreitet<br />

ist, ebenso die Halophyten Sesuvium portulacastrum,<br />

Batis maritima <strong>und</strong> Sporobolus virginicus. Landeinwärts, außerhalb<br />

des Salzwassereinflusses, wird <strong>der</strong> Sand in den Tropen<br />

sehr rasch durch Sträucher <strong>und</strong> Bäume festgelegt. Es sind<br />

Arten, <strong>der</strong>en schwimmfähige Früchte im Driftauswurf aller<br />

tropischen Küsten zu finden sind. Terminalia catappa ist ein<br />

typischer Vertreter; auch die Kokospalme könnte man hinztirechnen,<br />

allerdings sind heute die Palmen fast alle gepllanzt.<br />

Barringtonia, Calophyllum, Hibiscus tiliaceus sowie Pandanus<br />

sind für die östlichen Weltmeere typisch, Coccoloba<br />

uvifera (Polygonaceae), Chrysobalanus icaco <strong>und</strong> die giftige<br />

Hippomanc manicinella (Euphorbiaceae) für die westlichen.<br />

Große Dünengebiete fehlen den Tropen. Eine Ausnahme<br />

bildet die Nordküste von Venezuela. Hier wird bei Coro in<br />

einem Halbwüstenklima durch den ständig aus Nordost bis<br />

Ostnordost wehenden Passat viel Sand vom Strande angeweht,<br />

<strong>der</strong> von Prosopis juliflora aufgefangen wird. Es kommt<br />

zur Bildung von Dünen, die in <strong>der</strong> Windrichtung weiterwachsen<br />

<strong>und</strong> immer wie<strong>der</strong> von Prosopis-Büschen bedeckt<br />

werden. Auf diese Weise entsteht eine Reihe von Dünenrücken,<br />

die alle nebeneinan<strong>der</strong> parallel zur Windrichtung<br />

verlaufen <strong>und</strong> eine beträchtliche Höhe erreichen. In einem<br />

Teil des Dünengebietes sind wahrscheinlich infolge von<br />

Holznutzung Wan<strong>der</strong>dünen entstanden (Barchane), die sich<br />

wie<strong>der</strong> zu Dünenrücken zusammenschließen, wobei diese<br />

jedoch senkrecht zur Windrichtung orientiert sind.

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