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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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Zwar ist „Ökologie" in aller M<strong>und</strong>e, aber eine gr<strong>und</strong>legende<br />

Umstellung <strong>der</strong> Denkweise erfolgt nicht. Die sogenannten<br />

wirtschaftlichen Zwänge haben immer noch Priorität. Die<br />

Zerstörung <strong>der</strong> Umwelt, von <strong>der</strong> die Existenz des Menschen<br />

abhängt, geht auf <strong>der</strong> ganzen Welt nahezu unvermin<strong>der</strong>t<br />

weiter. Man versucht nur, mit kosmetischen Mitteln lokale<br />

Schäden zu vertuschen. Aber es handelt sich um globale<br />

Probleme. Auf die beiden größten Gefahren muß hier kurz<br />

hingewiesen werden:<br />

1. die Bevölkerungsexplosion<br />

2. die Übertechnisierung.<br />

Ausführlicher ist es bereits an an<strong>der</strong>er Stelle geschehen<br />

(<strong>Walter</strong> 1989). Danach muß man die Frage stellen, wie eine<br />

nachhaltige Landnutzung möglich ist, also eine tragfähige<br />

Landnutzung, die für viele Generationen des Menschen<br />

(also für Jahrh<strong>und</strong>erte bis Jahrtausende) die Lebensgr<strong>und</strong>lagen<br />

des Menschen erhält.<br />

Die Bevölkerungsexplosion in den Entwicklungslän<strong>der</strong>n 483<br />

3 Die Bevölkerungsexplosion in den<br />

Entwicklungslän<strong>der</strong>n<br />

Der Präsident des Club of Rome Aurelio Peccio hat 1981 in<br />

<strong>der</strong> deutschen Ausgabe seiner Schrift „Die Zukunft in unserer<br />

Hand" erneut darauf hingewiesen, daß die Weltbevölkerung<br />

mit einer <strong>der</strong>artigen Geschwindigkeit ansteigt, daß sofort<br />

etwas dagegen geschehen muß. Nach Peccio werden<br />

jede Minute auf <strong>der</strong> Welt 223 Kin<strong>der</strong> geboren, das sind an<br />

einem Tag 321 000 o<strong>der</strong> im Jahr 120 Millionen. Diese Zahl<br />

ist aber <strong>1999</strong> deutlich höher! Allerdings hat sich <strong>der</strong> exponentielle<br />

Anstieg in den letzten Jahren etwas abgeflacht.<br />

Augenblicklich nimmt die Bevölkerung <strong>der</strong> Erde in weniger<br />

als 15 Jahren um eine Milliarde zu. Wenn es gelingen<br />

würde, alle geborenen Kin<strong>der</strong> am Leben zu erhalten, <strong>und</strong><br />

das wird ja angestrebt, dann würde es in kaum 10 Jahren<br />

1,2 Milliarden Kin<strong>der</strong> unter 10 Jahren auf <strong>der</strong> Welt geben.<br />

Diese müßten versorgt <strong>und</strong> geschult werden. Nach weiteren<br />

10 Jahren wäre die Beschaffung von Arbeitsplätzen für sie<br />

notwendig, <strong>und</strong> bald darauf würden sie ihrerseits weitere<br />

Kin<strong>der</strong> in die Welt setzen.<br />

Die Bevölkerungsexplosion erfolgt mit exponentiellem<br />

Zuwachs (Abb. 293). Vor 2000 Jahren gab es schätzungsweise<br />

200 bis 300 Millionen Menschen auf <strong>der</strong> ganzen Erde.<br />

Bis zum Jahre 1800 nahm die Bevölkerung nur langsam zu.<br />

Dann aber begann die starke Zunahme. Malthus hatte<br />

bereits 1798 rechtzeitig auf die Gefahr hingewiesen. Doch<br />

das beginnende Industriezeitalter in Westeuropa brauchte

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