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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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schlage austreiben. Alles frühere Gemüseland verwandelt<br />

sich auf diese Weise in einen Tamarix-V^a\A. Man kann somit<br />

Wüsten mit Gr<strong>und</strong>wasser in größeren Tiefen aufforsten,<br />

wenn man die ersten Jahre nach dem Pflanzen <strong>der</strong> Bäume<br />

so stark bewässert, daß <strong>der</strong> ganze Boden bis zum Gr<strong>und</strong>wasser<br />

durchfeuchtet wird.<br />

Dieses Beispiel gibt uns die Erklärung dafür, daß Phrealophyten,<br />

die an Gr<strong>und</strong>wasser geb<strong>und</strong>en sind, dieses mit<br />

den Wurzeln erreichen, obgleich darüber viele Meter an<br />

irockenem Boden liegen. Sie können das nur nach sehr günstigen<br />

Regenjahren tun, wenn <strong>der</strong> Boden von <strong>der</strong> Oberfläche<br />

bis zum Gr<strong>und</strong>wasser durchfeuchtet ist, halten sich<br />

dann aber so lange, bis die Holzpflanzen ihre Altersgrenze<br />

erreichen. Es braucht sich dabei nicht immer um Gr<strong>und</strong>wasser<br />

zu handeln. Oft ist es nur Gr<strong>und</strong>feuchtigkeit, das heißt<br />

Haftwasser, das im Boden gespeichert wird. Sobald es tiefer<br />

als 1 m liegt, bleibt es sehr lange erhalten, sofern keine o<strong>der</strong><br />

nur sehr wenige Pflanzen es mit ihren Wurzeln erreichen<br />

<strong>und</strong> verbrauchen.<br />

Sehr häufig <strong>und</strong> vor allem in den Depressionen treten in<br />

den Wüsten Salzböden auf. Wir wollen sie geson<strong>der</strong>t besprechen<br />

(s. S. 238).<br />

3 Substratabhängige Wüstentypen<br />

Die Wüstenbiome kann man nach <strong>der</strong> Bodenbeschaffenheit<br />

in folgende Biogeozönkomplexe unterteilen, die in <strong>der</strong> Sahara<br />

zuerst studiert wurden. Daher wurden meist die dortigen<br />

lokalen Bezeichnungen allgemein übernommen.<br />

a Steinwüste (Hamada)<br />

Wenn das im Laufe <strong>der</strong> geologischen Geschichte entstandene<br />

.\tuttergestein an <strong>der</strong> Oberfläche ansteht, so spricht man<br />

von einer Felswüste. Eine solche ist ziemlich selten anzuireflen,<br />

weil durch die physikalische Verwitterung aride Gebirge<br />

oft fast völlig in ihrem eigenen Grobschutt versunken<br />

sind. Grobgestein ist insbeson<strong>der</strong>e auch auf den Erhebungen<br />

<strong>der</strong> Tafelberge zu finden, von denen alle feinen Verwitterungsprodukte<br />

abgeweht worden sind, wobei durch das<br />

Sandgebläse eine starke Win<strong>der</strong>osion an allen herausragenden<br />

Felsen erfolgt. An <strong>der</strong> Oberfläche reichern sich handgroße<br />

Gesteinsstücke an. Sie bilden ein Steinpflaster. Die<br />

Steine sind oft von dunklem Wüstenlack überzogen. Dies<br />

verleiht <strong>der</strong> Landschaft einen düsteren Eindruck. Unter dem<br />

Steinpflaster kann eine wasserabstoßende Stauberde vorhanden<br />

sein, die bei anstehenden Meeressedimenten reich<br />

Substratabhängige Wüstentypen 235<br />

_ Die verborgenen Wasserreserven<br />

in Wüstenböden<br />

sind größer, als es <strong>der</strong><br />

oberflächliche Beobachter<br />

glaubt.

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