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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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währt sich beson<strong>der</strong>s in steinigen Böden, in denen das<br />

Wasser unregelmäßig verteilt ist, nicht nur in Sommerregengebieten,<br />

son<strong>der</strong>n auch in Winterregengebieten,<br />

wenn das Wasser versickert <strong>und</strong> im Sommer aus größerer<br />

Bodentiefe durch die Wurzeln aufgenommen werden<br />

muß. In Winterregengebieten spielen die Gräser deshalb<br />

keine Rolle.<br />

2 , Hinsichtlich des Wasserhaushalts zeichnen sich die typischen<br />

Gräser dadurch aus, daß sie bei günstiger Wasserversorgung<br />

sehr stark transpirieren, eine intensive Photosynthèse<br />

besitzen <strong>und</strong> viel organische Masse in kurzer<br />

Zeit produzieren. Wenn nach Abschluß <strong>der</strong> Regenzeit<br />

Wassermangel eintritt, wird die Transpiration nicht abgebremst,<br />

son<strong>der</strong>n sie geht weiter, bis die Blätter <strong>und</strong> meistens<br />

die ganzen oberirdischen Teile vertrocknen. Am<br />

Leben bleiben nur das Wurzelsystem <strong>und</strong> die Sproßvegetationskegel,<br />

wobei <strong>der</strong>en Meristemgewebe geschützt<br />

durch viele Hüllen von trockenen Blattscheiden eine lange<br />

Trockenzeit zu überdauern vermag. Der Boden kann<br />

dabei fast austrocknen. Erst nach den ersten Regen setzt<br />

neues Wachstum ein.<br />

Die Holzpflanzen dagegen, die ein großes Sproßsystem<br />

mit vielen Blättern besitzen, haben einen ausgeglichenen<br />

Wasserhaushalt. Bei den ersten Anzeichen von Wassermangel<br />

werden die Stomata geschlossen <strong>und</strong> damit wird<br />

die Transpiration stark reduziert. Verschärft sich <strong>der</strong> Wassermangel,<br />

so findet ein Blattabwurf statt. Während <strong>der</strong><br />

Trockenzeit bleibt nur das Achsengerüst mit den Knospen<br />

erhalten. Obgleich diese gegen Wasserverluste gut<br />

geschützt sind, haben Messungen doch ergeben, daß<br />

auch blattlose Zweige zwar eine sehr geringe, im Laufe<br />

von St<strong>und</strong>en aber meßbare Wasserabgabe aufweisen. Die<br />

Wasservorräte im Holz reichen nicht aus, um die Wasserverluste<br />

während <strong>der</strong> längeren Trockenzeit auszugleichen,<br />

das heißt die Holzpflanzen sind auch während <strong>der</strong><br />

Trockenzeit darauf angewiesen, eine gewisse, wenn auch<br />

sehr geringe Wassermenge aufzimehmen. Sie vertrocknen<br />

<strong>und</strong> sterben ab, wenn <strong>der</strong> Boden kein aufnehmbares<br />

Wasser enthält.<br />

Berücksichtigt man diese Unterschiede, so kann man das<br />

ökologische Gleichgewicht in <strong>der</strong> Savanne verstehen. Als<br />

Beispiel seien die Verhältnisse in Namibia bei allmählich<br />

zunehmenden Sommernie<strong>der</strong>schlägen in einem Gebiet mit<br />

ausgeglichenem Relief <strong>und</strong> feinsandigen Böden gewählt, die<br />

alles Regenwasser aufnehmen <strong>und</strong> den größten Teil speidiern<br />

(Abb. 105). Es handelt sich um das Zonoökoton II/III,<br />

Savannen (Bäume <strong>und</strong> Gräser) 189

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