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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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Die Kreisläufe <strong>der</strong> mineralischen Elemente wurden ebenfalls<br />

untersucht, die Destruenten jedoch nur summarisch<br />

berücksichtigt.<br />

Eine ausführlichere Darstellung über die Karakum-Wüste<br />

findet man bei W alter 1976 <strong>und</strong> W alter & Box 1983.<br />

Orobiom VII (rill) in Mittelasien 421<br />

12 Orobiom VII (rill) in Mittelasien<br />

Beson<strong>der</strong>s interessante Verhältnisse weisen die Höhenstufen<br />

von diesem Orobiom in Mittelasien auf, wo es in <strong>der</strong> Klimazone<br />

VII (rill) liegt. Die Gebirge gehören dem Pamiro-Alaischen<br />

<strong>und</strong> dem Tienschan-System an <strong>und</strong> erheben sich bis<br />

über 7000 m NN. Fast Jede Stufenfolge hat hier je nach <strong>der</strong><br />

Auswirkung <strong>der</strong> lokalen Steigungswinde ihre Eigentümlichkeit;<br />

man kann jedoch zwei Haupttypen unterscheiden:<br />

1. aride Stufenfolgen ohne Waldstufe <strong>und</strong> 2. mehr humide<br />

mit ein bis zwei Waldstufen (Stanjukovitsch 1973).<br />

Im Fall des Zentralen Tienschan folgt auf die Halbwüstenstufe<br />

von 2000 m NN an eine Gebirgssteppenstufe bis<br />

2900 m, wobei in <strong>der</strong> subalpinen Stufe (ab 2600 m) sich alpine<br />

Arten beiniischen ( L e o n to p o d iu m a lp in u m , P o ly g o n u m v i-<br />

v ip a ru m , T h a lic tr u m a l p i n u m u. a.). Die Steppenelemente reichen<br />

in die untere alpine Stufe ( K o b r e s i a - P a s e n ) bis 3500 m<br />

NN hinein <strong>und</strong> verschwinden erst über 3500 m. Die<br />

hochmontanen, subalpinen <strong>und</strong> alpinen Stufen gehen vollkommen<br />

gleitend ineinan<strong>der</strong> über. Die Erklärung für diese<br />

merkwürdige Vermischung von Steppen- <strong>und</strong> alpinen Elementen<br />

ist darin zu suchen, daß die Stcppcnpflanze eine<br />

günstige <strong>Vegetation</strong>szeit von vier Monaten benötigt, die im<br />

ariden Gebirgsklima durch die starke Strahlung noch bis<br />

3500 m NN im Sommer gegeben ist. Die übrigen acht Monate<br />

können dürr o<strong>der</strong> aber eben kalt sein. Die alpinen Elemente<br />

kommen mit einer kürzeren <strong>Vegetation</strong>szeit aus,<br />

wachsen jedoch auch bei einer längeren, wenn diese so<br />

feucht ist, daß sie den Wettbewerb mit den Steppenpflanzen<br />

bestehen können (W alter 1975a).<br />

In weniger extremen Fällen treten in <strong>der</strong> subalpinen Stufe<br />

namentlich an Nordhängen J u n i p e r u s - B a u m ü m t n auf, die<br />

in <strong>der</strong> alpinen Stufe Spalierform annehmen.<br />

Beson<strong>der</strong>s interessant sind die humiden Stufen, bei denen<br />

über einer Halbwüste mit xerophilen Baumfluren (P is ta c ia ,<br />

C ra ta egus) <strong>und</strong> Gebirgssteppen eine Laubholzstufe mit Wildobstarten<br />

vorhanden ist ( A m y g d a lu s c o m m u n is , J u g la n s re -<br />

ß ia ,M a lu s s ie v e r s ii m i l großen Früchten, P y r u s - <strong>und</strong> P r u n u s - A r ­<br />

t e n ) . Die Hauptstadt von Kazakhstan, Almaty (früher<br />

Alma-Ata), heißt „Apfel-Vater", weil über ihr im Transili-

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