04.06.2016 Aufrufe

Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

408 Zonobiom <strong>der</strong> Steppen <strong>und</strong> kalten Wüsten<br />

Abb. 242.<br />

Baumsavanne mit Pwsopis caldenia<br />

<strong>und</strong> den Gräsern Stipa<br />

tenuissima <strong>und</strong> S. ßynerioides<br />

zwischen Sta. Rosa <strong>und</strong> Victoria<br />

(Argentinien) (phot. E . W a l t e r ) .<br />

Starke Drosselung <strong>der</strong> Transpiration während <strong>der</strong> halbjährigen<br />

Dürrezeit erlauben es <strong>der</strong> Halbwüstenvegetation, mit<br />

den an ihrem Standort zur Verfügung stehenden Wassermengen<br />

im Boden auszukommen. Diese betragen auf <strong>der</strong><br />

Fläche etwa 50 bis 80 mm, an den Hängen nur 25 bis<br />

55 mm, dagegen in den Tälchen mit Zufluß über 140 mm.<br />

Die Larrea-Halhwüste zieht sich am Ostfuß <strong>der</strong> Andenkette<br />

bis nach Patagonien, wo südlich des 40. Breitengrades<br />

die ständigen stürmischen Westwinde beginnen, die über die<br />

hier niedrigere Andenkette (Paßhöhe etwa 1000 m) herüber<br />

wehen. Aber es sind Fallwinde, die trocken sind. Während<br />

<strong>der</strong> Ostrand des Gebirges noch 4000 mm Regen erhält <strong>und</strong><br />

Nothofagus-Wäl<strong>der</strong> trägt, gehen diese ostwärts in trockene<br />

Austrocedrus-'Wä\<strong>der</strong> <strong>und</strong> dann in ein Gebüsch mit <strong>der</strong> prächtig<br />

rot blühenden Proteacee Embotrium coccineum über, worauf<br />

die Holzpflanzen verschwinden <strong>und</strong> die Patagonische<br />

Steppe beginnt. Nur 100 km von den Anden entfernt betragen<br />

die Nie<strong>der</strong>schläge 300 mm im Jahr <strong>und</strong> sinken weiter<br />

auf 160 mm. Nur <strong>der</strong> Westrand Patagoniens ist eine Steppe,<br />

da wo niedrige Tussock-Gräser (Stipa <strong>und</strong> Festuca) vorherrschen;<br />

sonst ist es richtiger, von <strong>der</strong> p a t a g o n is c h e n Halbw<br />

ü s t e zu sprechen, für die xerophytische Polsterpflanzen,<br />

die wie<strong>der</strong>um ganz verschiedenen Familien angehören<br />

(Asteraceae, Apiaceae, Verbenaceae, Rubiaceae u. a.) bezeichnend<br />

sind (Abb. 243). Oft ist <strong>der</strong> Boden zu 60 bis 70 %<br />

kahl. Die Polsterform ist eine Anpassung an den ständigen<br />

starken Wind (mittlere Windgeschwindigkeit 4 bis 5 m/sec):<br />

innerhalb des Polsters stellt sich im Windschutz ein günstiges<br />

Mikroklima ein (Hager 1987).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!