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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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- A '<br />

1<br />

30 Ökologische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

_ _ Endemismus auf<br />

Inseln (Prozentsatz ende-<br />

■— misdier Arten):<br />

Hawaii 97,5,')^o, Neuseelarfd<br />

72 % , Fidschi-Inseln<br />

70 % , Juan Fernandez<br />

68 % , Madagaskar 65 %,<br />

Galapagos-Inseln in <strong>der</strong><br />

Trockenstufe 64 % (in <strong>der</strong><br />

feuchten Bergstufe nur<br />

8-27 % <strong>und</strong> im Küstengebiet<br />

12 %), Neukaledonien<br />

60 %, Kanaren<br />

50-55 % , Inseln in Küstennahe<br />

0-12 %.<br />

erstrecken, <strong>der</strong> historische Faktor unbedingt berücksichtigt<br />

werden. Das gilt ganz beson<strong>der</strong>s für das Zonobiom IV mit<br />

Winterregen, das aus Teilgebieten in <strong>der</strong> Holarktis, Neotropis.<br />

Australis <strong>und</strong> Capensis besteht. Es ist zweckmäßig, dieses<br />

in fünf vegetationshistorisch bedingte Biomgruppen zu<br />

glie<strong>der</strong>n (mediterrane, californische, mittelchilenische, australische<br />

uitd capensische), die sich durch den Florenbestand<br />

trotz ähnlicher Lebensformen stark unterscheiden.<br />

Auch die Inseln zeichnen sich infolge ihrer Isolierung<br />

durch einen starken Endemismus aus, das heißt durch viele<br />

Arten, die nur auf ihnen <strong>und</strong> sonst nirgends Vorkommen.<br />

In Prozenten <strong>der</strong> Gesamtflora werden für die einzelnen Inseln<br />

o<strong>der</strong> Inselgruppen nebenstehende Zahlen genannt (siehe<br />

Kasten).<br />

Der Endemismus ist umso ausgeprägter, je weiter die Inseln<br />

vom Festland entfernt <strong>und</strong> je länger sie bereits isoliert<br />

sind, doch spielen auch Meeresströmungen eine Rolle.<br />

2 Koevolution <strong>und</strong> Symbiosen<br />

Die Ausprägung <strong>der</strong> verschiedenen Ökosysteme ist nicht<br />

verständlich ohne die Vorgänge <strong>der</strong> Koevolution im Laufe<br />

<strong>der</strong> historischen Entwicklung. In vielen Ökosystemen ist die<br />

Verzahnung, die gegenseitige Abhängigkeit zwischen bestimmten<br />

Pflanzen <strong>und</strong> Tieren so eng, daß man von einem<br />

obligaten Verhältnis sprechen muß. Nicht selten sind dabei<br />

Vernetzungen zwischen Bestäubern, Herbivoren <strong>und</strong> bestimmten<br />

Pflanzenarten gegeben, die im Jahreslauf wechseln,<br />

was aber nur in einem großflächigen Bestand aufrecht<br />

erhalten werden kann. Im Laufe <strong>der</strong> Evolution sind solche<br />

engen Abhängigkeiten durch gegenseitiges „Aufschaukeln"<br />

zustandegekommen. Dies gilt in gleicher Weise für zahlreiche<br />

Beziehungen zwischen den unterschiedlichsten örganismen.<br />

Ein solches enges Beziehungsgeflecht ist beson<strong>der</strong>s<br />

vielfältig in jenen Ökosystemen, die eine beson<strong>der</strong>s<br />

lange Entwicklungszeit (im <strong>und</strong> seit dem Tertiär) hinter sich<br />

haben. Enge funktionelle Verknüpfungen von örganismen<br />

machen es schwieriger in einer Ökosystemanalyse die funktionalen<br />

Kompartimente noch klar auseinan<strong>der</strong>zuhalten.<br />

Hervorgehoben werden sollen vor allem die verschiedenen<br />

Symbiosen (ein enges Zusammenleben, bei dem sozusagen<br />

zwei Partner gegenseitig aufeinan<strong>der</strong> „parasitieren":<br />

im Gleichgewicht liefert je<strong>der</strong> dem an<strong>der</strong>en etwas Lebensnotwendiges).<br />

Symbiosen, die allgegenwärtig auftreten, sind<br />

zum Beispiel die verschiedenen Mykorrhizaformen, auf die<br />

wir noch genauer hinweisen werden (s. S. 121). Aber auch

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