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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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zwingt die Menschenmassen immer mehr in ihren Bann<br />

<strong>und</strong> in ein Abhängigkeitsverhältnis.<br />

Man darf nicht vergessen, daß <strong>der</strong> Zweck <strong>der</strong> Technik von<br />

jeher vor allem <strong>der</strong> Herstellung von Waffen galt. Kriegerische<br />

Handlungen gaben <strong>der</strong> Technik immer die größten Impulse<br />

zur Weiterentwicklung. Neue Erfindungen wurden sofort<br />

für die W a ffe n te c h n ik verwendet. Ohne die zwei<br />

Weltkriege hätte die Technik <strong>und</strong> die Massenfabrikation<br />

ihren heutigen Stand nicht erreicht. Obgleich <strong>der</strong> Vorrat an<br />

Vernichtungswaffen genügt, um die Menschheit zehnmal<br />

auszumerzen, geht die Aufrüstung noch immer weiter <strong>und</strong><br />

ein Ende ist nicht abzusehen. Lei<strong>der</strong> lehrt die Erfahrung, daß<br />

neu entwickelte Waffen meist auch verwendet wurden.<br />

Die Menschenfeindlichkeit <strong>der</strong> Technik kommt auch in<br />

<strong>der</strong> Umweltzerstörung zum Ausdruck. Während weltweit<br />

fast überall jährlich große Waldflächen <strong>der</strong> Technik zum<br />

Opfer fallen, versuchen in Japan umweltbewußte Großkonzerne,<br />

die Waldflächen zu vergrößern: Alle Stahlwerke <strong>der</strong><br />

Nippon Steel Coop., alle Betriebskomplexe <strong>und</strong> Forschungszentren<br />

<strong>der</strong> Honda Motors Co. <strong>und</strong> <strong>der</strong> Topay Industrien, die<br />

Kraftwerke <strong>der</strong> Tokyo Electric Co. <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kansai Electric<br />

Co. u. a. forsten die Flächen um ihre Betriebskomplexe als<br />

Luftfilter <strong>und</strong> Erholungsräume auf. Die einheimischen<br />

Baumarten haben bereits eine Höhe von 10 m erreicht<br />

(M iyawaki 1983). Holz kann man ja in Borneo holen.<br />

Bei uns sind die Betonklötze von asphaltierten Parkplätzen<br />

<strong>und</strong> nackten Rasenflächen umgeben. Der Rest <strong>der</strong> verbliebenen<br />

Umwelt wird vergiftet. Zwar sollen Höchstwerte<br />

für die einzelnen Giftstoffe nicht überschritten werden, aber<br />

ob sie auch bei <strong>der</strong> Summierung vieler Giftstoffe noch Gültigkeit<br />

haben, weiß niemand. Man denke an die Zunahme<br />

<strong>der</strong> Allergien o<strong>der</strong> an die Schadstoff- <strong>und</strong> Schwermetallanreicherungen<br />

in den Kulturböden. Die Schadstoffe waren in<br />

den 70er Jahren endlich selbst in <strong>der</strong> Muttermilch so hoch,<br />

daß man vom Stillen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> nur deshalb nicht abgeraten<br />

hat, weil die Ersatzmittel nicht schadstoffärmer waren<br />

bzw. die Vorteile auch bedacht werden mußten. In den 90er<br />

Jahren ist die Belastung <strong>der</strong> Muttermilch allerdings dank<br />

entsprechend bewußter Ernährung <strong>und</strong> niedrigerer Grenzwerte<br />

auf erheblich geringere Werte abgesunken.<br />

Beson<strong>der</strong>s gravierend ist die T ech n isieru n g d e r L a n d ­<br />

w irts c h a ft. Die größeren, weitgehend autarken Bauernhöfe,<br />

die ohne Fremdenergie auskamen, waren die einzigen<br />

Betriebe, die mit <strong>der</strong> Umwelt in einem gewissen harmonischen<br />

Gleichgewicht standen. Sie werden jetzt durch landwirtschaftliche<br />

Fabriken ersetzt mit riesigen schwer zu be­<br />

Die Übertechnisierung in den Industrieiän<strong>der</strong>n 489

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