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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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82 Ökologische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Salzausblühungen<br />

Junge Flußterrasse<br />

Abb. 41.<br />

Salzanreicherung im Swakoptal<br />

(Namibwüste). Die Pfeile geben<br />

Richtung <strong>und</strong> Stärke <strong>der</strong> Wasserströmung<br />

im Boden an, die<br />

gestrichelten Pfeile die Verdunstung,<br />

Die Salzkonzentration<br />

steigt zum Rande des Tales an;<br />

das Salz blüht am Fuße <strong>der</strong> Terrasse<br />

aus, wo <strong>der</strong> Wasserstrom<br />

außört (nach <strong>Walter</strong> 1990).<br />

Für nachhaltige Bewässerungskulturen<br />

in<br />

Trockengebieten gilt, um<br />

die sich im Laufe <strong>der</strong> Zeit<br />

anreichernden Salze zu<br />

entfernen, generell die<br />

Regel: Keine Bewässerung<br />

ohne Entwässerung.<br />

Salz scheidet sich immer dort aus, wo <strong>der</strong> kapillare Wasserstrom<br />

sein Ende findet; das sind die höchsten Stellen des Mikroreliefs<br />

(Abb. 41).<br />

Das Auftreten einer Salzkruste in den Dürrezeiten behin<strong>der</strong>t<br />

das Wachstum <strong>der</strong> Pflanzen nicht unbedingt, wenn diese<br />

in dem nicht brackigen Gr<strong>und</strong>wasser wurzeln. In <strong>der</strong><br />

Pampa de Tamarugal in <strong>der</strong> Atacama-Wüste wachsen Prosopw-Bäume<br />

in Löchern einer halbmeterdicken Salzkruste nur<br />

deswegen, weil ihre Wurzeln Gr<strong>und</strong>wasserströme mit Süßwasser<br />

erreichen.<br />

Je<strong>der</strong> Acker, <strong>der</strong> in ariden Gebieten bewässert wird, ohne<br />

daß eine gewisse Entwässerung erfolgt, stellt ein abflußloses<br />

Becken dar <strong>und</strong> muß mit <strong>der</strong> Zeit auch dann verbracken,<br />

wenn das zur Bewässerung verwendete Wasser nur sehr<br />

kleine Salzmengen enthält. Auf diese Weise sind weite Kulturflächen<br />

in Mesopotamien <strong>und</strong> im Indusgebiet zur<br />

Salzwüste geworden. Bei den nicht dränierten Baumwollfel<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> Gezira im Sudan ist das bis jetzt nicht <strong>der</strong> Fall, weil<br />

das zum Bewässern benutzte Wasser des Blauen Nils beson<strong>der</strong>s<br />

salzarm ist. Kleine Salzmengen werden vom Acker jedesmal<br />

mit <strong>der</strong> geernteten Pflanzenmenge entfernt.<br />

Wo die Regel „keine Bewässerung ohne Entwässerung"<br />

nicht befolgt wird, brechen die Kulturen wegen Versalzung<br />

in wenigen Jahrzehnten zusammen, wie dies viele „kurzlebige"<br />

Entwicklungsprojekte zeigen <strong>und</strong> gezeigt haben.<br />

11 Mineralstoffversorgung <strong>und</strong> Böden<br />

Neben <strong>der</strong> Wirkung von Salz (NaCl) müssen auf Salzstandorten<br />

auch immer die Wirkungen an<strong>der</strong>er Ionen mitbedacht<br />

werden, zum Beispiel Hydrogenkarbonat {Alkaliböden, Sodaböden),<br />

Sulfat, Borat. Aber nicht nur <strong>der</strong> speziellere Fall<br />

<strong>der</strong> Belastung mit Salz (NaCl) im Boden <strong>der</strong> Trockengehiete<br />

führt zur <strong>Vegetation</strong>sdifferenzierung, ganz allgemein stellt<br />

<strong>der</strong> Bodenläktor (also die edaphische Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> Mine-

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