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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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292 Zonobiom <strong>der</strong> Hartlaubgehölze<br />

Abb. 162.<br />

West-Ost-Transekt durch Mittel-<br />

Chile mit Angabe <strong>der</strong> wichtigsten<br />

<strong>Vegetation</strong>sformationen bis<br />

zu den Anden (nach R u n d e l<br />

1982).<br />

Die Arten in diesen Höhenstufen des Orobioms, aberauc<br />

südlich <strong>der</strong> Hartlaubzone sind schon antarktische Elemente<br />

zu denen auch die baumförmigen Nothofagus-Arien gehören.<br />

Südlich von Concepcion beginnt bei abnehmen<strong>der</strong> Sommerdürre<br />

<strong>der</strong> in den kühlen Wintermonaten das Laub abwerlende<br />

Wald mit Nothofagus obliqua (Zonoökoton IV/V), <strong>der</strong> noch<br />

weiter südlich bei Nie<strong>der</strong>schlägen über 2000 bis 3000 mm ii,<br />

das ZB V des immergrünen valdivianischen temperierten Regenwalds<br />

übergeht (Q uintanilla 1974). Er steht dem tropischen<br />

an Üppigkeit kaum nach, <strong>und</strong> die stehende Holzmasse<br />

dürfte noch größer sein. Die Holzarten sind zum Teil neotropische<br />

Elemente, auch Bambuseen (Chusquea) spielen eine<br />

große Rolle; zum Teil sind es bereits antarktische Elemente<br />

wie <strong>der</strong> immergrüne Nothofagus dombeyi. Auch sehr altertümliche<br />

Coniferen sind vertreten, insbeson<strong>der</strong>e in montanen<br />

Lagen. Außer Austrocedrus <strong>und</strong> Podocarpus-Arien sind Saxegethea,<br />

Fitzroya, Araucaria araucana (= A. imbricata) unu Pilgerodendron<br />

uviferum zu nennen. Im Unterwuchs kommen zahlreiche<br />

Sträucher vor, so z. B. Weinmannia <strong>und</strong> Caldclmk<br />

(Cunoniac.), Raphithamnus (Verben.), Ugni (Myrt.), CoriarL<br />

u.a. Bei dem sehr feuchten <strong>und</strong> kühlen, jedoch frostfreien<br />

Klima geht dieser immergrüne Wald in den magellauischen<br />

über, <strong>der</strong> sich fast bis zur Südspitze des Kontinents erstreckt<br />

er wird dabei immer artenärmer <strong>und</strong> niedriger, schließlich<br />

nur noch 6 bis 8 m hoch. Alle westlich vorgelagerten Inseln<br />

sind von Polstermooren überzogen (Sphagnum kommt vor,<br />

spielt aber keine Rolle). Diese <strong>Vegetation</strong> steht floristisch <strong>der</strong><br />

auf den antarktischen Inseln nahe. Ähnliche antarktische<br />

Elemente findet man auf Neuseeland wie auch auf den Bergen<br />

Tasmaniens, ein Zeichen, daß diese Gebiete früher über<br />

den Antarktischen Kontinent in direkter Verbindung miteinan<strong>der</strong><br />

standen. Die Moore kann man als antarktische T<strong>und</strong>ra<br />

bezeichnen (ZB IX).

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