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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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410 Zonobiom <strong>der</strong> Steppen <strong>und</strong> kalten Wüsten<br />

Abb. 244.<br />

Zwergstrauchhalhwüste, bedeckt<br />

mit <strong>der</strong> wollig-grauen Ceratoides<br />

lanata im Rush-Valley bei Tooele<br />

(Utah. USA) (phot. S.-'W.<br />

B reckle).<br />

So ( y \ [Ul/<br />

<strong>der</strong> USA C. lanata (Abb. 244), in Zentralasien C. latens <strong>und</strong><br />

an<strong>der</strong>e Arten. Im windigen Patagonien hatten wir die Polsterpflanzen<br />

als bezeichnendes Element kennengelernt.<br />

Der größeren Aridität <strong>der</strong> Halbwüsten entsprechend sind<br />

verbrachte Böden weit verbreitet. Beson<strong>der</strong>s auffallend ist<br />

das in Osteuropa, wo die weiten Flächen des Faulen Meeres<br />

nördlich <strong>der</strong> Krim im Sommer austrocknen <strong>und</strong> sich mit einer<br />

Salzkruste bedecken, wobei <strong>der</strong> Salzstaub vom Winde<br />

nach Norden verweht <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Zone <strong>der</strong> Südlichen<br />

Schwarzerde <strong>und</strong> <strong>der</strong> K astanienerden abgelagert wird. Diese<br />

Zufuhr von Na-Salzen führt zur Solonzierung <strong>der</strong> Böden.<br />

Das Salz wird durch das Schmelzwasser im Frühjahr aus den<br />

oberen Bodenschichten ausgewaschen, wobei die gebildeten<br />

Humussole (Sodabildung) auch die Sesquioxide (Fe^O,,<br />

AI2O3) mit in die tieferen Bodenschichten nehmen, wo eine<br />

Ausfällung stattfindet <strong>und</strong> ein verdichteter B-Horizont mit<br />

stark alkalischer Reaktion entsteht (Abb. 245). Nach Süden<br />

nimmt die Salzzufuhr ständig zu; aus dem A-Horizont werden<br />

die Humusstoffe ganz ausgelaugt, während <strong>der</strong> stark alkalische<br />

B-Horizont sich immer mehr verdichtet <strong>und</strong> durch<br />

die, bedingt durch den hohen Na-Anteil starke Entquellung<br />

im Sommer <strong>und</strong> starke Quellung während <strong>der</strong> humiden Jahreszeit<br />

eine säulenförmige Struktur annimmt. Dieser Säulensolonez<br />

erinnert in gewisser Hinsicht an die Podsolböden,<br />

die jedoch eine stark saure Reaktion aufweisen, weil bei<br />

ihnen die peptisierende Wirkung durch H-Ionen ausgelöst<br />

wird. Unter dem B-Horizont des Solonezbodens fällt zuerst<br />

das schwerlösliche CaC0 3 aus (Kalkaugen), dann <strong>der</strong> Gips<br />

(CaS0 4 ) als Röhrchen o<strong>der</strong> Drusen, während die leicht löslichen<br />

Salze ins Gr<strong>und</strong>wasser gewaschen werden.

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