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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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490 Zusammenfassende Übersicht <strong>und</strong> Schlußfolgerungen<br />

^ Eine neue Bescheidenheit<br />

tut not:<br />

Lieber ärmer <strong>und</strong> ges<strong>und</strong><br />

als reich <strong>und</strong> halb tot.<br />

seitigenden organischen Abfallmassen. Ausgeräumte, eintönige<br />

Landschaften entstanden.<br />

Eine <strong>der</strong> gravierenden Folgen ist <strong>der</strong> seit 1960 auch in<br />

Deutschland stark beschleunigte Rückgang <strong>der</strong> Artenvielfalt.<br />

Die „Roten Listen" zeigen nicht nur eine zunehmende Gefährdung<br />

seltener, meist spezialisierter Arten, son<strong>der</strong>n auch<br />

einen Rückgang von früher weit verbreiteten <strong>und</strong> häufigen<br />

Arten (R uckdeschel 1996). Landwirtschaft, aber auch Forstwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Jagd, Tourismus, Tagebau, Industrie sind die<br />

Hauptverursacher, die vor allem einen starken Rückgang <strong>der</strong><br />

Vielfalt <strong>der</strong> Kleinlebensräume bedingen (vgl. Abb. 211 <strong>und</strong><br />

215).<br />

Die landwirtschaftlichen Betriebe wurden in den Strudel<br />

<strong>der</strong> Weltwirtschaft hineingezogen, womit die Landwirtschaft<br />

ihre Krisenfestigkeit verliert. Die Technik entzieht dem Menschen<br />

immer mehr die natürliche Lebensgr<strong>und</strong>lage. Deshalb<br />

kann man von den Ökologen nicht erwarten, daß sie <strong>der</strong><br />

Übertechnisierung||fre<strong>und</strong>lich gesonnen sind. Es ist ihre<br />

Pflicht, auf die drohenden Gefahren immer wie<strong>der</strong> hinzuweisen.<br />

Der Mensch kann, wenn er muß, auf vieles verzichten<br />

<strong>und</strong> mit sehr wenig auskommen, aber er braucht reine Luft<br />

zum Atmen, sauberes Wasser zum Trinken <strong>und</strong> eine giftfreie<br />

Nahrung sowie einen natürlichen Einsatz seiner körperlichen<br />

Kräfte.<br />

Was die Technik produziert, sind in <strong>der</strong> Mehrzahl Dinge,<br />

die nicht lebensnotwendig sind <strong>und</strong> nur <strong>der</strong> Bequemlichkeit<br />

o<strong>der</strong> dem Prestige dienen. Die Bedürfnisse werden künstlich<br />

durch eine weltweite P ro p aganda <strong>und</strong> aufdringliche W erbung<br />

geschürt. Je<strong>der</strong> soll alles haben können. Nicht die<br />

Interessen <strong>der</strong> Menschen stehen bei <strong>der</strong> Technik im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>,<br />

son<strong>der</strong>n das Profitdenken <strong>und</strong> die rein wirtschaftlichen<br />

Interessen, vor allem <strong>der</strong> Großkonzerne. Immer mehr<br />

wird <strong>der</strong> Mensch durch Rationalisierung (Roboter, Mikroelektronik)<br />

aus dem Produktionsprozeß als Arbeitskraft<br />

hinausgedrängt <strong>und</strong> zum reinen Konsumenten <strong>der</strong> Massenproduktion<br />

degradiert. Wie sollen die Massen Industrieprodukte<br />

kaufen, wenn man ihnen nicht einen Verdienst<br />

garantiert <strong>und</strong> sie arbeitslos werden? Man spricht von wirtschaftlichen<br />

Zwängen des Wettbewerbs - ein Teufelskreis!<br />

Die Menschen sind durch die Technik we<strong>der</strong> glücklicher<br />

noch gesün<strong>der</strong> geworden. Die Zivilisationskrankheiten körperlicher<br />

o<strong>der</strong> psychischer Natur nehmen ständig zu. Wenn<br />

das mittlere Lebensalter ansteigt, so geschieht das durch immer<br />

mehr Arzneimittel, <strong>der</strong>en Kosten ins Unermeßliche<br />

steigen.

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