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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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Die<br />

sig mit einem unregelmäßig gekrümmten Stamm („Betrunkene<br />

Bäume").<br />

Ähnlich aussehende lichte Wäl<strong>der</strong> treten in Kamchatka<br />

auf. Dort bildet Betula ermannii, zum Teil mit <strong>der</strong> Krummholzkiefer<br />

Piims pumila, wie<strong>der</strong>um die polare Waldgrenze. In<br />

den Wäl<strong>der</strong>n Kamchatkas dominiert Betula ermannii, die ein<br />

sehr schweres Holz bildet (spezifisches Gewicht >1; daher<br />

<strong>der</strong> Name Steinbirke) <strong>und</strong> die mehrere h<strong>und</strong>ert Jahre alt<br />

werden kann. Ihre Verbreitung ist sehr groß, sie erreicht<br />

auch Japan <strong>und</strong> Korea. Vereinzelt sind noch an<strong>der</strong>e Birken<br />

(B. japónica, B. middendorfii) <strong>und</strong> Larix-Arten beigemischt (L.<br />

ßmelinii, L. kamtschatica, L. cajan<strong>der</strong>ii). Auch die kamchatischen<br />

Wäl<strong>der</strong> gehören im strengen Sinne also nicht zur Taiga.<br />

Nur selten kommen auch Fichtenwäl<strong>der</strong> vor (mit Picea<br />

ajanensis).<br />

europäische boreaie Waidzone 437<br />

3 Die europäische boreaie Waldzone<br />

Typisch für das Zonobiom VIII in N-Europa ist <strong>der</strong> dunkle<br />

Fichtenwald, als Taiga bezeichnet, auf.Podsolfeden mit einer<br />

Kohhümusscfiicht, einem Bleichhorizont <strong>und</strong> einem<br />

verdichteten B-Horizont. Solche Böden bilden sich in <strong>der</strong><br />

humiden horealen Zone auf jedem Mutiergestein aus, aber<br />

um so ausgeprägter, je basenärmer dieses ist. Die Streu <strong>der</strong><br />

Fichte ist schwer zersetzbar <strong>und</strong> liegt über dem A„-Horizont,<br />

<strong>der</strong> aus organischer Masse besteht, die durch die Rhizome<br />

<strong>und</strong> Wurzeln <strong>der</strong> Zwergsträucher sowie Pilzmyzelien verflochten<br />

ist <strong>und</strong> als Rohhumusschicht bezeichnet wird. Sie<br />

läßt sich leicht von dem darunter liegenden A,-Horizont<br />

(humushaltiger Mineralboden) abheben (daher auch Auflagehumus<br />

o<strong>der</strong> Trockentorf genannt). Die im Rohhumus gebildeten<br />

Humussäuren wan<strong>der</strong>n mit dem Regenwasser in<br />

die Tiefe <strong>und</strong> bewirken eine völlige Auslaugung <strong>der</strong> Basen<br />

<strong>und</strong> Sesquioxide (Fe2 0 j, AI2 O3 ), so daß im A2 -Horizom nur<br />

ausgebleichter feiner Quarzsand verbleibt (Bleichhorizont).<br />

An <strong>der</strong> Grenze des nicht ausgelaugten Untergr<strong>und</strong>es werden<br />

die Humussole mit den Sesquioxiden infolge <strong>der</strong> Abnahme<br />

<strong>der</strong> Azidität o<strong>der</strong> durch den Wasserentzug <strong>der</strong> Baumwurzehi<br />

ausgefällt. Es bildet sich <strong>der</strong> B-Horizorrtrtler dunkelbraun<br />

(Humuspodsole) o<strong>der</strong> rostrot (Eisenpodsole) gefärbt ist.<br />

Im Fichtenwald (Piceetum typicum) kann man außer<br />

<strong>der</strong> Baumschicht noch eine Krautschicht <strong>und</strong> eine geschlossene<br />

Moosschicht unterscheiden. In <strong>der</strong> Krautschicht<br />

herrscht die Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) vor, in trockenen<br />

Waldtypen auch die Preiselbeere (Vaccinium vitiijdaea)<br />

o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> südlichen Zone häufig <strong>der</strong> Sauerklee (Oxalis acejdj<br />

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