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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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leißer, aber die Winter in viel höherem Ausmaße kälter, so<br />

jaß die Jahresmitteltemperatur absinkt. Zugleich wird die<br />

jhrliche Nie<strong>der</strong>schlagsmenge geringer, die Sommer werden<br />

inzunehmendem Maße arid.<br />

Das Zonoökoton zwischen den Laubwäl<strong>der</strong>n <strong>und</strong> den<br />

Grassteppen ist in Osteuropa die Waldsteppe. Sie ist keine<br />

•.omogene <strong>Vegetation</strong>sformation wie die klimatische, tropi-<br />

.^he Savanne, son<strong>der</strong>n ein Makromosaik von Laubwaldbe-<br />

•tänden <strong>und</strong> Wiesensteppen. Zuerst überwiegen die ersteren<br />

jnd die Steppen treten inselförmig auf. Je ari<strong>der</strong> jedoch das<br />

Klima wird, desto mehr kehrt sich das Verhältnis um, bis<br />

..hließlich nur kleine Waldinseln in einem Steppenmeer<br />

■ihrig bleiben. In diesem Grenzgebiet mit einem Klima, das<br />

■ve<strong>der</strong> den Wald noch die Grassteppe einseitig begünstigt,<br />

Jbt das Relief o<strong>der</strong> die Bodenart (Abb. 227) den Ausschlag.<br />

Die Wäl<strong>der</strong> findet man auf gut dränierten Standorten, auf<br />

den leichten Erhebungen, an den Hängen <strong>der</strong> Flußtäler, auf<br />

durchlässigen Böden, während die Wiesensteppen die<br />

sdilecht dränierten ebenen Lagen auf relativ schweren Böden<br />

einnehmen. Dies ist in <strong>der</strong> Savanne ähnlich. Es spielt<br />

auch hier <strong>der</strong> Wettbewerb zwischen <strong>der</strong> Grasnarbe <strong>und</strong> den<br />

ßaumsämlingen eine Rolle. Werden die Baumpflanzen bei<br />

Aufforstungsversuchen in den ersten Jahren vor dem Wettbewerb<br />

<strong>der</strong> Gräser geschützt, so können sie in <strong>der</strong> Steppe<br />

wachsen, aber sich nicht auf natürliche Weise verjüngen.<br />

Die Steppen wurden früher durch Grasbrände, die durch<br />

Blitzschlag ausgelöst wurden <strong>und</strong> durch die Beweidung mit<br />

Großwild begünstigt. Über die wirkliche Rolle des Großwilds<br />

unter natürlichen Verhältnissen kann man nur spekulieren.<br />

I II III IV<br />

Zonoökoton IVA/II - die Waldsteppe 383<br />

Abb. 227.<br />

Beziehungen zwischen <strong>Vegetation</strong>,<br />

Boden <strong>und</strong> Relief in <strong>der</strong><br />

Waldsteppe (nach W a l t e r<br />

1990).<br />

1 tiefgründige schlecht dränierte<br />

Schwarzerde mit Wiesensteppe:<br />

2 degradierte Schwarzerde <strong>und</strong><br />

3 dunkelgraue Waldböden (beide<br />

gut dräniert): 4 durchlässige<br />

sandig-lehmige Waldböden:<br />

5 hellgraue Waldböden: 6 Solonez<br />

auf ebenen Terrassen o<strong>der</strong><br />

um abflußlose Senken mit Soda-<br />

Anreicherung: 7 fluvio-glaziale<br />

Sande: 8 Moränen-Ablagerungen<br />

o<strong>der</strong> lößartige Lehme:<br />

9 präglaziale Schichten: 10 Alluvium<br />

in den Flußtälern.<br />

I Eichenwald auf gut entwässerten<br />

Erhebungen o<strong>der</strong> in Hanglage:<br />

II Auenwäl<strong>der</strong> (Eichen<br />

u. a.): III Kiefernwäl<strong>der</strong> auf armen<br />

Sanden mit Sphagnum-<br />

Moor in nasser Senke: IV Kiefern-Eichenwäl<strong>der</strong><br />

auf lehmigen<br />

Böden: V Espenhaine in kleinen<br />

Senken (Pods), in denen im<br />

Frühjahr Wasser steht, das langsam<br />

versickert (Böden im zentralen<br />

Teil ausgelaugt): Va desgl.<br />

aber Weidengebüsch:<br />

VI Schlucht-Eichenwald, am<br />

oberen Rand mit Steppenbusch.<br />

V Va VI<br />

1<br />

5 6 7 9 H 10

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