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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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1<br />

Beispiele großflächiger Savannengebiete 205<br />

Schild im Osten <strong>und</strong> den vorandinen Gebirgsketten im Westen.<br />

Der zentrale Teil dieser Ebene liegt nur etwa 100 m<br />

über dem Meeresspiegel. Die Ebene erstreckt sich von S-Bolivien,<br />

den größten Teil von Paraguay <strong>und</strong> weit nach W-Argentinien<br />

hinein über 1500 km von Norden nach Süden bei<br />

einer mittleren Breite von 750 km (H ueck 1966).<br />

Während <strong>der</strong> starken Sommerregen werden große Teile<br />

<strong>der</strong> Ebene namentlich im östlichen Teil überschwemmt<br />

IJahresnie<strong>der</strong>schlag 900 bis 1200 mm). Es handelt sich um<br />

eine Parklandschaft mit Wald, weiten periodisch überschwemmten<br />

Grasflächen, Palmsavannen o<strong>der</strong> Sümpfen. Im<br />

mittleren Teil treten neben <strong>der</strong> Parklandschaft auch trockene<br />

Savannen auf. Der westliche Teil in Argentinien ist stark<br />

verbuscht, <strong>und</strong> es kommen auch Salzpfannen mit den Halophyten<br />

Allenrolfea <strong>und</strong> Heterostachys vor. Der südliche Chato<br />

leitet zur Pampa über. Das Relief ist sehr flach, im Boden<br />

kommen wasser<strong>und</strong>urchlässige Schichten vor; die <strong>Vegetation</strong><br />

ist vorwiegend eine Prosopis-Savanne mit einer Grasschicht<br />

aus Elionurus muticus <strong>und</strong> Spartina argentinensis. Die<br />

Hauptbaumarten <strong>der</strong> Chaco-Wäl<strong>der</strong> sind stark gerbstoffhaltige<br />

Quebracho-Arten Aspidosperma quebracho-blanco (Schiiwpsis<br />

quebracho-colorado <strong>und</strong> S. balansae <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e). Von<br />

den Palmen ist Trithrinax campestris häufig, während für<br />

feuchte Senken Copernicia alba typisch ist.<br />

Die Säugetierfauna ist nicht zahlreich. Termitenfresser<br />

sind Myrmecophaga tridactyla <strong>und</strong> Tamandúa tetradactyla. Von<br />

Raubtieren sind o<strong>der</strong> waren <strong>der</strong> Jaguar (Leo onca), Puma (Felis<br />

concolor) <strong>und</strong> viele kleinere Arten vertreten. Zahlreich sind<br />

die Nagetiere; auf Bäumen findet man das Faultier Bradypus<br />

boHviensis, drei Affenarten (Cebidea), das Baumstachelschvvein<br />

(Coenda spinosus) <strong>und</strong> die Mustelide Eira barbara,<br />

dazu kommen viele Insectivore o<strong>der</strong> sich von Früchten <strong>und</strong><br />

Blüten ernährende Fle<strong>der</strong>mäuse sowie <strong>der</strong> blutsaugende<br />

Vampir Desmodus rot<strong>und</strong>as.<br />

Von den Vögeln sei <strong>der</strong> große Laufvogel Rhea americana<br />

genannt, die Reptilien sind durch zwei selten gewordene<br />

Kaimanarten, drei Schildkrötenarten, einige Giftschlagen<br />

(insgesamt 25 Schlangenarten) <strong>und</strong> verschiedene Eidechsen<br />

vertreten; von Anuren kennt man bisher 30 Arten. Dazu<br />

kommen zahllose Wirbellose.<br />

Ökosystemforschungen wurden wohl noch nicht in Angrilf<br />

genommen. Die Haupteingriffe des Menschen entstehen<br />

durch Abholzung <strong>und</strong> Beweidung, die zur Verbuschung<br />

lühren kann.<br />

Eine kurze Zusammenfassung mit Literaturangaben liegt<br />

von Bücher (1982) vor.

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