04.06.2016 Aufrufe

Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1<br />

Die Sibirische Taiga 443<br />

Abb. 266.<br />

Abies veitchii-Wald am Shimagare-Hang<br />

(Japan. Alpen) mit<br />

einer Absterbewelle. Links beginnt<br />

eine Regenerationswelle<br />

(phot. S.-W. <strong>Breckle</strong>).<br />

man schon lange beobachtet, daß breite Streifen abgestorbener<br />

Bäume allmählich weiter wan<strong>der</strong>n <strong>und</strong> durch eine neue<br />

Welle von nahezu gleichaltrigem Jungwuchs ersetzt werden.<br />

Dieses sogenannte Shim agare-Phänom en (Abb. 265 <strong>und</strong><br />

266) kommt nur in monospezifischen Wäl<strong>der</strong>n mit einer nahezu<br />

gleichaltrigen Altersstruktur <strong>der</strong> Bäume zustande, die<br />

meist als natürliche Monokultur sehr dicht aufwachsen.<br />

Dieses natürliche W aldsterben setzt nicht nur bestimmte,<br />

wenn auch seltene Ereignisse voraus (Stürme, Feuerstreifen),<br />

die zu einer Synchronisierung <strong>der</strong> Altersjahrgänge beitragen,<br />

son<strong>der</strong>n es ist auch ein Beispiel räumlicher Selbstorganisation,<br />

wobei gleichaltrige Kohorten von Bäumen<br />

synchron absterben <strong>und</strong> Jungwuchs synchron nachfolgt<br />

(Mueller-D ombois 1987, J eltsch 1992).<br />

5 Die Sibirische Taiga<br />

Im ganzen eurasiatischen Taigagebiet<br />

kommt die Kiefer (Pinus sylvestris)<br />

vor, von <strong>der</strong> man viele<br />

Formen unterscheidet. Sie bildet<br />

aber keine zonale <strong>Vegetation</strong>,<br />

son<strong>der</strong>n füllt nur Lücken aus,<br />

zum Beispiel auf Brandflächen,<br />

auf armen Sandböden <strong>und</strong> auf<br />

Moorböden. Vielmehr tritt oft<br />

dominant Picea obovata auf, die<br />

mit <strong>der</strong> europäischen P. abies<br />

nahe verwandt ist. Zusammen<br />

mit <strong>der</strong> Zirbelkiefer {Pinus sibirica,<br />

Abb. 267.<br />

Kiefern-Fichten-Taiga, südlich<br />

von St. Petersburg, mit großen<br />

Windwürfen <strong>und</strong> dadurch hochstehenden<br />

Wurzeltellern (zum<br />

Größenvergleich: Prof Okmir<br />

Agachanjanz). ln <strong>der</strong> Krautschicht<br />

dominieren Vaccinium-<br />

Arten, tiefere Stellen sind<br />

vermoort, es sind kleine Sphagnum-Senken<br />

(phot. S.-W.<br />

B r e c k l e ) .

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!