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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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120 Ökologische Systeme <strong>und</strong> Ökosystembiologie<br />

tionszeit über 16 bis 20 l-h a ''-a “' betragen. Die Hochstauden<br />

werden als Viehfutter in Form von Silage verwendet.<br />

Auf Südsachalin, das viel südlicher liegt (etwa 45°N), mit einem<br />

wärmeren Klima <strong>und</strong> Mischwäl<strong>der</strong>n aus Laub- <strong>und</strong> Nadelholzarten<br />

wurden noch höhere Werte ermittelt. Die frostfreie<br />

Periode beträgt auf Sachalin 145 bis 155 Tage <strong>und</strong> die<br />

mittlere Temperatur des wärmsten Monats 18 °C. Die Hc'chstauden<br />

werden hier bis zu 4,5 m hoch, ihre Zusammensetzung<br />

ähnelt <strong>der</strong> auf Kamtschatka, doch sind sie heterogener,<br />

da unterschiedliche Arten lokal dominieren. Für Bestände<br />

mit dominieren<strong>der</strong> Filipéndula wird ein Blattflächenindex<br />

von 13 bis 14 angegeben, bei Dominanz von Polygonum suchalinense<br />

sogar 18 bis 21, was nur möglich ist, wenn die Hochstauden<br />

zusätzlich Seitenlicht, zum Beispiel von <strong>der</strong> Flußseite,<br />

erhalten. Das dürfte die enorme jährlich erzeugte<br />

oberirdische Phytomasse erklären, die bei Dominieren von<br />

Polygonum 30 t-ha"‘ (gesamte Phytomasse 70 t-h a '') erreicht.<br />

Die NPP konnte somit kleinflächig den Rekordwert<br />

von über 38 t • ha”' • a”‘ erreichen.<br />

Ob die NPP von hohen PitpyrMS-Beständen in den Tropen<br />

noch höher liegt, ist nicht bekannt. Man muß bedenken,<br />

daß in den Tropen die Atmungsverluste infolge <strong>der</strong> hohen<br />

nächtlichen Temperaturen sehr groß sind, so daß trotz <strong>der</strong><br />

hohen Werte <strong>der</strong> Bruttoproduktion die NPP stark erniedrigt<br />

wird.<br />

'*<br />

Sehr üppige Hochstauden sind auch aus dem westlichen<br />

Kaukasus-Gebirge aus <strong>der</strong> subalpinen Stufe bekannt (W alter<br />

1974) <strong>und</strong> nicht ganz so hohe in den Alpen im Bereich<br />

<strong>der</strong> ebenfalls subalpinen Ainus viridis-Bestände, die indirekt<br />

Luftstickstoff assimilieren, was auch dem Boden zugute<br />

kommt.<br />

Hohe perenne Gräser an feuchten, nährstoffreichen<br />

Standorten erzeugen jährlich ebenfalls eine große Phytomasse,<br />

zum Beispiel werden für die 2,3 m hohen Schilfbestände<br />

(Phragmites) am unteren Amudarja etwa 35 t- ha”' an<br />

Phytomasse (Jahresproduktion 18 t-ha”') angegeben.<br />

12 Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Stoffkreisläufe<br />

verschiedener Ökosysteme<br />

Aquatische Ökosysteme weisen, wenn man von <strong>der</strong> schmalen<br />

Uferzone, dem Litoral absieht, im Wasser schwebende,<br />

autotrophe Algen als Produzenten auf. Sie stellen einen Teil<br />

des Planktons dar. Durch Teilung können sie sich sehr rasch<br />

vermehren. Da sie Licht für die Photosynthese brauchen,<br />

kommen sie nur in den oberen Schichten <strong>der</strong> Gewässer vor.

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