04.06.2016 Aufrufe

Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

250 Zonobiom <strong>der</strong> heißen Wüsten<br />

Die gleiche Pflanze, die auf Abb. 140 gezeigt ist, wur^:<br />

schon von Schenck 1885 <strong>und</strong> von M oisel 1975 photographiert.<br />

Frau Erb (Swakopm<strong>und</strong>) schreibt dazu: „Es fällt auf<br />

daß auf allen drei Photos nur die We/witec/trapflanzen zu erkennen<br />

sind <strong>und</strong> kein sonstiger Pflanzenwuchs. 1976, ei<br />

Jahr, nachdem Herr M oisel dort photographiert hatte, regnete<br />

es verhältnismäßig gut in diesem Teil <strong>der</strong> Namib <strong>und</strong>^<br />

gab dort reichlich Gras, so daß die Fläche mir aus diese-<br />

Jahr wie ein wogendes Kornfeld in Erinnerung ist mit wei<br />

denden Oryx-Antilopen <strong>und</strong> Springböcken. Seither hatter<br />

wir aber keinen wesentlichen Regen. Anfang <strong>der</strong> Achtziger<br />

Jahre war es dort so trocken, daß die Oryxantilopen dl<br />

Blätter <strong>der</strong> Wc/w/ttc/n'fl-Pflanzen kurz fraßen. Die meisicr<br />

Pflanzen erholten sich wie<strong>der</strong> in den nächsten Jahren. Soiii'<br />

läßt sich erklären, wieso die linke vor<strong>der</strong>e Welwitschia-?ihnze<br />

so klein aussieht, wahrscheinlich wurden ihre Blätu<br />

auch ganz kurz abgefressen. Auch an <strong>der</strong> größeren Pflanz<br />

kann man deutlich erkennen, daß von dem vor<strong>der</strong>en Stüi-<br />

Blatt nur ein schmaler Streifen nachgewachsen ist. ln dr<br />

näheren Umgebung kommen drei jüngere Pflanzen vor. Sii<br />

könnten in <strong>der</strong> guten Regenzeit 1933/34 angefangen hak'<br />

zu wachsen. Nur eine jüngere Pflanze wurde gesehen, ever<br />

tuell aus <strong>der</strong> Regenzeit 1976".<br />

Welwitschia besitzt nur zwei bandförmige Blätter, die vi<br />

einem Meristem am rübenförmigen Stamm dauernd nac'<br />

wachsen <strong>und</strong> an <strong>der</strong> Spitze vertrocknen, ln guten Regenjah<br />

ren ist <strong>der</strong> lebende Teil ziemlich lang, in schlechten trockiii<br />

die Blätter fast bis zum Meristem ab, so daß die transpiric<br />

rende Fläche stark reduziert wird, wodurch die Transpira;<br />

on fast auf Null sinkt. Die Blätter sind sehr xeromorph gt<br />

baut <strong>und</strong> besitzen eingesenkte Spaltöffnungen. Einz<br />

Altersbestimmung mit <strong>der</strong> C14-Methode ergab beim älteste<br />

gemessenen Exemplar ein Alter von etwa 2000 Jahren.<br />

Die Transpiration <strong>und</strong> Photosynthese wurden von v. W;<br />

LERT et al. (1982) untersucht: Welwitschia ist eine C3-Pflanzi<br />

<strong>der</strong> Wasserverbrauch einer mittelgroßen Pflanze ist etwa ei<br />

Liter pro Tag. Auf die durchwurzelte Fläche berechnet, wu:<br />

de das einer Regenmenge von 2 mm pro Jahr entsprechet<br />

Somit ist die Wasserversorgung selbst in diesem ariden Ge<br />

biet gewährleistet. Bei langer Dürre stirbt die Blattflächel<br />

auf das basale Meristem ab.<br />

Einzigartig sind die beson<strong>der</strong>en Ökosysteme de=" Namit<br />

1. die nahezu vegetationslosen Dünen südlich vom Kuise:<br />

(vgl. Abb. 139), 2. die Guanoinseln, 3. die Paarungspläu<br />

<strong>der</strong> Robben <strong>und</strong> 4. die Lagunen hinter dem Strand, ln de<br />

Dünentälern findet man organischen Detritus aus hereiiiit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!