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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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usbesiände (E-Afrika) gekennzeichnet. Mit <strong>der</strong> Höhe än<strong>der</strong>n<br />

sich auch die Böden: Die roten Lehme <strong>der</strong> unteren Stufe<br />

gehen in mehr gelbliche o<strong>der</strong> braune über; zugleich bildet<br />

sich ein Mullhorizont <strong>und</strong> <strong>der</strong> Tongehalt nimmt ab. Noch<br />

höher macht sich eine leichte Podsolierung bemerkbar <strong>und</strong><br />

schließlich entstehen richtige Podsole mit Rohhumus <strong>und</strong><br />

Bleichhorizont; in <strong>der</strong> perhumiden Wolkenstufe kann man<br />

Gleyböden finden.<br />

b Waldgrenze<br />

Über <strong>der</strong> Wolkenstufe (meist oberhalb 2500 bis 3000 m)<br />

nehmen die Nie<strong>der</strong>schläge rasch ab. Erstreckt sich <strong>der</strong> Wald<br />

noch höher am Hang aufwärts, so wird das Laub <strong>der</strong> Bäume<br />

kleiner <strong>und</strong> xeromorpher. In Venezuela treten Coniferen,<br />

<strong>und</strong> zwar Podocarpus-Antn auf, die keine Nadeln, son<strong>der</strong>n<br />

harte, schmale, blattförmige Gebilde besitzen. Die Moose<br />

werden durch Bartflechten abgelöst. Schließlich wird die<br />

Waldgrenze erreicht, die in eine Gebüschzone übergeht <strong>und</strong><br />

in den Tropen tiefer liegt als in den Subtropen. Aus den Anden<br />

von Venezuela wird eine Höhenlage von 3100 bis<br />

3250 m NN angegeben, aus Costa Rica 3200 bis 3300 m. Die<br />

Gebiischzone ist schmal, aber auch die Büsche werden weiter<br />

aufwärts niedriger, in Costa Rica wird dann Escallonia,<br />

Weinmannia, Myrrhodendron (strauchige Apiaceen) etc. durch<br />

Bambus {Chusquea-Arten) ersetzt. In Venezuela findet man<br />

die Gebüsche im Schutz von Felsen noch bei 3600 m.<br />

Aus <strong>der</strong> zentralen Kordillere in Costa Rica (Sra. de Talamanca,<br />

die bis auf 3800 m (am Chirripö) aufsteigt, liegen<br />

von Kappelle (1995) sehr genaue Untersuchungen <strong>der</strong> Bergvväl<strong>der</strong><br />

vor. In den meisten Fällen dominieren Eichenarten<br />

(vgl. Abb. 93) <strong>und</strong> Bambus (Chusquea), so daß eine Charakterisierung<br />

nach den dominanten Arten möglich ist. Die Artenvielfalt<br />

nimmt mit zunehmen<strong>der</strong> Höhe ab, für die verholzten<br />

Arten ergibt sich dabei auch ein erheblicher Wandel<br />

in <strong>der</strong> Bedeutung, so nehmen die Rubiaceen von 2000 m<br />

mit 31 Arten auf zwei Arten in 3200 m ab (Tab. 10).<br />

Die Frage, welche Faktoren für die Baumgrenze in den<br />

Tropen ausschlaggebend sind, ist schwer zu beantworten.<br />

Die ab einer bestimmten Höhe nach oben wie<strong>der</strong> abnehmenden<br />

Nie<strong>der</strong>schläge ließen es möglich erscheinen, daß es<br />

sich um eine Trockengrenze handelt. An<strong>der</strong>erseits könnte es<br />

auch eine Frostgrenze sein, weil etwa in dieser Höhe schon<br />

Fröste auftreten können. Untersuchungen in Venezuela machen<br />

es jedoch wahrscheinlich, daß die Bodentemperatur<br />

von ausschlaggeben<strong>der</strong> Bedeutung ist, wenn auch stets bei<br />

solchen Phänomenen die verschiedensten Faktoren zusam-<br />

Orobiom I - tropische Gebirge mit Tageszeitenklima 165

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