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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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Orobiom V I - die Nordalpen <strong>und</strong> die alpine Wald- <strong>und</strong> Baumgrenze 377<br />

Tab. ?1. Produktionsökologische Kennwerte alpiner <strong>Vegetation</strong>seinheiten; lebende<br />

stehende Phytomasse, tote Teile <strong>und</strong> Streu in Gramm Trockensubstanz pro<br />

Quadratmeter von <strong>der</strong> Zwergstrauchheide (A), <strong>der</strong> dichten Z.o/se/euna-Heide (B),<br />

<strong>und</strong> r m offenen L o is e le u r ia -B e s ta n ä (C)<br />

Probefläche: A B C<br />

Lebende oberirdische Phytomasse (max.) 983 1105 748<br />

Anhaftende tote Teile 263 123 72<br />

Lebende unterirdische Phytomasse 2443 2200 803<br />

Tote unterirdische Telle 1549 608 56<br />

Gesamte lebende Phytomasse 3426 3305 1551<br />

Zusammen mit toten Teilen 5238 4036 1679<br />

Streu am Boden 819 1080 931<br />

SproßA/Vurzel-Verhältnis 1:2,5 1:2,0 1:1,1<br />

Anteil assim. Teile an lebend. Phytomasse 55 % 68 % -?-<br />

oberirdische Nettoprimärproduktion (t ha~' a“') 4,8 3,2 1,1<br />

Bestände sowie die photosynthetisch aktive Strahlung<br />

(PhAR) in diesen, ebenso den kumulativen Blattflächenindex<br />

(LAI). Weitere Daten zur Produktionsökologie siehe<br />

Tab. 21. Der Wind wird in Zwergstrauchheidebeständen<br />

selbst bei Sturm stark abgebremst, so daß die Luftieuchtigkeit<br />

in denselben hoch bleibt. Der Nie<strong>der</strong>schlag im Gebiet,<br />

beträgt etwa 900 mm im Jahr, wobei je<strong>der</strong> Sommermonat<br />

im Mittel über 100 mm erhält.<br />

Die Böden über schiefrigen Biotitgneisen sind sandige,<br />

saure Eisenpodsole mit mächtiger Rohhumusauflage, die<br />

nur bei Bestand C schwach ausgebildet ist. Sie haben sich<br />

aus früherem Zirbenwaldboden entwickelt. Der Humus wird<br />

sehr langsam mineralisiert (Angebot an Stickstoff etwa 3 bis<br />

4kg/ha, bei C nur ein Drittel davon).<br />

Die Phytomasse dürfte bis auf gewisse Fluktuationen<br />

konstant bleiben, das heißt die Bestände stehen mit ihrer<br />

Umwelt in einem ökologischen Gleichgewicht, wobei eine<br />

Zunahme <strong>der</strong> Phytomasse auch durch Fraß (Wild, Schneehühner,<br />

Arthropoden) <strong>und</strong> durch gewisse Substanzverluste<br />

im Winter (Abfrieren <strong>und</strong> Vertrocknen <strong>der</strong> über den Schnee<br />

herausragenden Teile) verhin<strong>der</strong>t wird.<br />

Das Photosynthesevermögen pro Blattfläche ist bei den<br />

sommergrünen <strong>und</strong> immergrünen Zwergstraucharten<br />

gleich, bei Bezug auf das Trockengewicht <strong>der</strong> Blätter ist es<br />

bei den sommergrünen Zwergsträuchern ähnlich dem <strong>der</strong><br />

weichblättrigen sommergrünen Holzarten, bei den immergrünen<br />

vergleichbar mit dem <strong>der</strong> Nadelholzarten. Das flache<br />

Temperaturoptimum <strong>der</strong> Photosynthese liegt bei den Ericaceen<br />

zwischen 10 °C <strong>und</strong> 30 °C <strong>und</strong> entspricht den an trü-

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