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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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70 Ökologische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

a b c d e<br />

Abb. 32.<br />

Brasska-Keimlincie in verschieden<br />

feuchtem Sand gewachsen<br />

(5 Tage nach <strong>der</strong> Keimung).<br />

Wassergehalt des Sandes:<br />

a = 15.5 %, h = 6,7 %,<br />

c = 4,3 %, d = 2,5 %,<br />

e = 1,3 % (aus je<strong>der</strong> Gruppe je<br />

3 Keimlinge gezeigt).<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Boden tief durchfeuchtet wird, werden die Pflanzen<br />

60 cm hoch; zum Rand hin wird <strong>der</strong> Boden immer trockener,<br />

<strong>und</strong> entsprechend bleiben die Pflänzchen immer kleiner<br />

bis zu Zwergen von wenig über 1 cm. Die verschiedene Wasserversorgung<br />

wird durch die (h^-Werte angezeigt. Beide<br />

Kurven laufen fast parallel (Abb. 30). Solche Zwergephemeren<br />

sieht man überall nach schlechten Regenzeiten.<br />

Interessant ist, daß die Wurzel auf eine Hydraturabnahme<br />

<strong>der</strong> Meristemzellen an<strong>der</strong>s reagiert als <strong>der</strong> Sproß. Sie wird<br />

dünner, aber länger <strong>und</strong> bildet keine Seitenwurzeln; erst bei<br />

stärkerer Hydraturabnahme erfolgt eine Wachstumshemmung,<br />

die beim Sproß sofort einsetzt (Abb. 31).<br />

Brassica-Keimlinge, die in Sand mit verschiedenem Wassergehalt<br />

aufgezogen wurden, zeigen dieses Verhalten sehr<br />

deutlich (Abb. 32). Auch diese Reaktion erleichtert den<br />

Ephemeren den Ausgleich <strong>der</strong> Wasserbilanz <strong>und</strong> damit das<br />

Überleben: Der kleinere Sproß bedingt eine geringere Was<br />

serabgabe, die Verlängerung <strong>der</strong> Wurzeln ermöglicht ihr das<br />

Erreichen <strong>der</strong> tieferen Bodenschichten, die länger feucht<br />

bleiben, wenn die Regenzeit ungünstig ist.<br />

Beson<strong>der</strong>s eindrucksvoll ist, daß bei Säulenkakteen die<br />

verschiedenen Seiten unterschiedlich reagieren, weil die SW-<br />

Seite am stärksten erwärmt wird <strong>und</strong> am meisten transpiriert,<br />

während das auf <strong>der</strong> NE-Seite am wenigsten <strong>der</strong> Fall ist.<br />

Abb. 33.<br />

Verteilung des osmotischen Potentials<br />

bzw. des potentiellen osmotischen<br />

Druckes (-ar *) auf<br />

dem Querschnitt von Ferocactus<br />

wislizenii. Isosmosen = Linien<br />

gleichen Druckes (Zellsaftkonzentration,<br />

Zahlen in MPa,<br />

höchster Druck bei * im Südwesten).

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