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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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Die Schwarzerden (Tschernosem) sind A-C-Böden o<strong>der</strong><br />

Pedocale, das heißt ihnen fehlt ein toniger Anreicherungshorizont<br />

(B). Man unterscheidet die Unterzonen: Nördliche,<br />

Mächtige, Gewöhnliche <strong>und</strong> Südliche Schwarzerde. Der Humushorizont<br />

A glie<strong>der</strong>t sich in den schwarzgefärbten A,, ir<br />

den etwas helleren A^ <strong>und</strong> den schwach durch Humus gefärbten<br />

Löß A3. Darauf folgt C, <strong>der</strong> unverän<strong>der</strong>te Löß mit<br />

prismatischer Struktur. Bei <strong>der</strong> Mächtigen Schwarzerde<br />

reicht <strong>der</strong> Humushorizont bis 170 cm tief, seine Mächtigkeit<br />

nimmt nach Norden <strong>und</strong> Süden ab, <strong>der</strong> Humusgehalt ist bei<br />

<strong>der</strong> Gewöhnlichen Schwarzerde mit 7 bis 8 % am höchsten<br />

(im östlichen Steppengebiet noch höher). Eine Tonverlagerung<br />

findet bei <strong>der</strong> Schwarzerde nicht statt, aber das<br />

Schmelzwasser im Frühjahr wäscht aus den oberen Horizonten<br />

den Kalk (CaCOj) aus, so daß beim Aultropfen von<br />

HCl kein Aufbrausen erfolgt; dieses beginnt erst tiefer, <strong>und</strong><br />

zwar liegt <strong>der</strong> Aufbrausungshorizont um so höher, je ari<strong>der</strong><br />

das Klima ist. Etwas unter dem Aufbrausungshorizont wird<br />

<strong>der</strong> ausgewaschene Kalk ausgefällt, zunächst in Form sehr<br />

feiner Kalkfäden, die an Schimmel erinnern (Pseudomycelien),<br />

weiter südlich auch als weiße Kügelchen (Kalkaugen =<br />

Bjeloglaski) <strong>und</strong> schließlich nur als solche. Außerdem erkennt<br />

man am Profil die Querschnitte von Gängen <strong>der</strong> verlassenen<br />

unterirdischen Zieselbauten (Krotowinen), die mit<br />

eingeschwemmter schwarzer Humuserde ausgefüllt sind.<br />

Alle diese Än<strong>der</strong>ungen vollziehen sich in Übereinstimmung<br />

mit <strong>der</strong> Klimaän<strong>der</strong>ung ganz gleitend von Norden<br />

nach Süden. Sie spiegein die zunehmende Aridität wi<strong>der</strong>.<br />

Böden <strong>der</strong> Steppenzone Osteuropas 389<br />

Abb. 230.<br />

Schematisiertes Klima-, Vegetatioiis-<br />

<strong>und</strong> Bodentransekt durch<br />

die osteuropäische Tiefebene von<br />

NW nach S E (nach S c h e n n i k o v ,<br />

aus W a l t e r 1990). Schwarz =<br />

Humushorizont: farbig =<br />

iiluvialer B-Horizont: <strong>Vegetation</strong>szeit<br />

in <strong>der</strong> T<strong>und</strong>ra = Tagesmittel<br />

über 0 °C, sonst über<br />

10 °C.<br />

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