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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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438 Zonobiom <strong>der</strong> Taiga<br />

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tosella). Sehr charakteristisch sind außerdem Lycopodium annotinum,<br />

Maianthemum bifolium, Linnaea borealis, Listera cordata,<br />

Pyrola (Moneses) uniflora u. a. Bei hohem Gr<strong>und</strong>wasserstand<br />

nimmt die Rohhumusanreicherung zu, leitet zur<br />

Torfbildung über <strong>und</strong> führt zur Hochmoorbiidung. In <strong>der</strong><br />

Moosschicht herrscht dabei zuerst Polytrichum <strong>und</strong> im späteren<br />

Stadium das Torfmoos (Sphaßnum) vor. Tritt die Vernässung<br />

durch fließendes, sauerstoffreiches Gr<strong>und</strong>wasser ein,<br />

dann gehen die Fichtenwäi<strong>der</strong> in Auenwäl<strong>der</strong> über.<br />

Neben den Fichtenwäl<strong>der</strong>n ist in <strong>der</strong> borealen Zone <strong>der</strong> Anteil<br />

<strong>der</strong> Kiefernwäl<strong>der</strong> (Pineten) immer sehr groß. Die KieiurJ^Hnus<br />

sy/vesirnj xg-fdrängt-die Fichte an trockenen StandortenäJTie<br />

Krautschicht dieser lichten Wäl<strong>der</strong> wird vofiUem<br />

Heidekraut (Calluna vulßaris) mit Preiselbeere gebildet, in <strong>der</strong><br />

MoSsSffirefit stellen sich viele Flechten (Cladonia, Cetraria) ein<br />

(s. Abb. 268, S. 444); charakteristische Arten <strong>der</strong> Krautschichl<br />

sind Pyrola-Anen, Goodyera repens, Lycopodium complanatum<br />

u. a. Aber die Kiefer ist oft auch an für die Fichte günstigen<br />

Standorten verbreitet, jedoch nur nach Waldbränden, die<br />

auch durch Blitzschlag entstehen können. Auf den Brandflächen<br />

tritt oft eine Massenentwicklung von Molinia caerulea,<br />

Calamaßrostis epigeios o<strong>der</strong> Pteridium aquilinum auf, wobei diese<br />

Reihenfolge einer zunehmenden Trockenheit entspricht.<br />

Von den Baumarten kommen auf solchen Brandflächen<br />

die Birke <strong>und</strong> Espe am raschesten hoch; sie werden dann<br />

durch die Kiefer verdrängt. Unter <strong>der</strong> Kiefer wächst langsam<br />

die Fichte heran. In Nordschweden hält sich das Birkenstadium<br />

150 Jahre, das Kiefernstadium 500 Jahre. Oft tritt ein<br />

neuer Brand auf, bevor das <strong>der</strong> zonalen <strong>Vegetation</strong> entsprechende<br />

Fichtenstadium erreicht ist. Der große Anteil <strong>der</strong><br />

Kiefer ist deshalb verständlich. Die Kiefer fehlt nur an feuchten<br />

Standorten mit geringer Feuergefahr.<br />

Entsprechende Wäl<strong>der</strong> findet man in Nordamerika, nur<br />

sind sie floristisch etwas reicher.<br />

4 Zur Ökologie des Nadelwaldes<br />

Je dichter <strong>der</strong> Bestand ist, desto weniger dringen die Sonnenstrahlen<br />

bis zum Boden durch. Unter einem Fichtenwald<br />

ist deshalb <strong>der</strong> Boden um 2 °C kälter als an offenen Stellen.<br />

Auch die Schneedecke ist weniger mächtig, so daß <strong>der</strong> Beiden<br />

während des langen Winters tiefer gefriert. Die Frosttiefe<br />

betrug im Boden eines dichten Bestandes 85 cm gegenüber<br />

50 cm im gelichteten Bestand, in dem <strong>der</strong> Bodenfrost<br />

Anfang Juni verschwand, während er sich im dichten Bestand<br />

bis Anfang August hielt.

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