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Walter und Breckle - 1999 - Vegetation und Klimazonen Grundriß der globalen

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Gebiischzone mit Juniperus, Quercus pubescens, Cistus laurifoli-<br />

;;s. Pyrus elaeagrifolia, Colutea-, Crateagus- <strong>und</strong> Amygdalus<br />

iZwergmandel)-Arten in eine Steppe über. Es ist daher ein<br />

ZÖ IV/VII. Die Steppe ist heute zum größten Teil Ackerland<br />

geworden (Winterweizenanbau als „dry farming"), o<strong>der</strong> sie<br />

wird stark beweidet. Dadurch erfolgt eine Degradation zu einer<br />

Artemisia fragrans-Poa ¿«/¿osfl-Halbwüste mit sehr vielen<br />

Frühlingstherophyten <strong>und</strong> Geophyten.<br />

ln größeren Höhen treten als Dornkugelpolster viele Arten<br />

von Astragalus (Tragacantha) <strong>und</strong> Acantholimon (Plumbaginaceae)<br />

auf, die beson<strong>der</strong>s für die kalten armenisch-iranischen<br />

Hochlän<strong>der</strong> bezeichnend sind.<br />

Ursprünglich herrschte in Zentralanatolien eine krautreiche<br />

Grassteppe (Stipa-Bromus tomentellus-Festuca vallesiaca-<br />

Gesellschaft), die schon an die osteuropäische Steppe (s.<br />

S. 392f.) erinnert, nur daß die Arten mediterrane Elemente<br />

sind. Der Boden weist ein typisches Schwarzerdeprofil auf,<br />

aber mit einem nicht sehr humusreichen A-Horizont (s.<br />

S. 391). Die <strong>Vegetation</strong>szeit in dieser Steppe wird durch die<br />

Winterkälte <strong>und</strong> Sommerdürre auf vier Monate verkürzt.<br />

Sehr wichtig ist dabei das Regenmaximum im Mai.<br />

Die günstigste Jahreszeit ist <strong>der</strong> Frühling. Bereits von Februar<br />

bis März blühen die ersten Geophyten (Crocus, Ornithogalum,<br />

Gagea u. a.). Auf sie folgen, namentlich bei Überweidung,<br />

die vielen kleinen Therophyten, die nur in den<br />

oberen 20 cm wurzeln <strong>und</strong> deswegen bereits bis Juni verschwinden.<br />

Die eigentlichen perennen Steppenarten erreichen<br />

ihr Entwicklungsmaximum im Mai <strong>und</strong> vertrocknen<br />

erst im Juli. Da <strong>der</strong> Boden im Frühjahr genügend Wasser<br />

enthält, ist die Zellsaftkonzentration dieser Arten niedrig<br />

(1,0 bis 1,5 MPa) <strong>und</strong> steigt kurz vor dem Vertrocknen an.<br />

Eine Reihe von Arten, zu denen auch die Dornkugelpolster<br />

gehören, blühen erst während <strong>der</strong> Hauptdürre. Diese Arten<br />

zeichnen sich durch eine tiefgehende Pfahlwurzel aus, so<br />

daß sie aus den tiefen, auch im Sommer noch feuchten Bodenhorizonten<br />

Wasser entnehmen können. Beim Kameldorn<br />

(Alhagi) wurde bei einer 30 Monate alten Pflanze schon<br />

Arides mediterranes Subzonobiom 283<br />

Abb. 155.<br />

Klimadiagramm von Ankara,<br />

arid-mediterran. Homoklimate<br />

sind Eriwan (Hocharmenien)<br />

<strong>und</strong> Taschkent (Mittelasien, etwas<br />

tiefer gelegen <strong>und</strong> wärmer).<br />

Ankara (895 m)<br />

[25]<br />

Eriwan (984 m)<br />

11,7° 341 11,2° 301<br />

Taschkent (479 m)<br />

13,2° 348<br />

[35 - 56]

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