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Gutachten (PDF) - Professur Datenschutz und Datensicherheit ...

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2. Vertrieb über das Internet<br />

a) Vertriebene Güter<br />

B. Vertriebswege, Schutzmechanismen <strong>und</strong> Angriffsformen<br />

Über das Internet vertreibt die Industrie heute vor allem Softwareprogramme. Diese stehen dort<br />

zum direkten Download bereit, wobei insbesondere zwischen dem Vertrieb von kommerzieller<br />

Software, Shareware, <strong>und</strong> Freeware unterschieden werden muss. Kommerzielle Softwareprodukte<br />

können legal auch im Internet nur nach vorheriger Bezahlung – regelmäßig mit Kreditkarte<br />

– direkt bezogen werden. Dabei erhält der K<strong>und</strong>e in diesem Fall einen Installationscode<br />

– z.B. per E-Mail – zugeschickt, welcher bei der Installation der Software eingegeben werden<br />

muss. Eine Weitergabe dieser Software bzw. des Installationscodes an Dritte ist untersagt. Sharewareprogrammen<br />

können dagegen zunächst kostenlos bezogen <strong>und</strong> benutzt werden – häufig<br />

allerdings nur mit einem eingeschränkten Funktionsumfang –, müssen jedoch nach Ablauf eines<br />

bestimmten Zeitraums vom Nutzer ebenfalls käuflich erworben werden. In diesem Fall erhält<br />

der Nutzer nach der Bezahlung einen so genannten Freischaltcode <strong>und</strong> kann erst nach dessen<br />

Eingabe die Software unbeschränkt verwenden. Die Shareware darf dabei Dritten nur ohne den<br />

Freischaltcode überlassen werden. Freeware ist dagegen ohne jede Einschränkung <strong>und</strong> Kosten<br />

verwendbar <strong>und</strong> darf auch an beliebige Dritte weitergegeben werden.<br />

Der legale kommerziellen Vertrieb digitaler Audio- <strong>und</strong> Videodaten im Internet 113 hat dagegen<br />

noch keine große Bedeutung erlangt. Das Internet dient in diesem Bereich eher Promotionszwecken<br />

oder gleich dem Austausch von Raubkopien, wobei die Daten selbstverständlich ohne<br />

jeden Schutzmechanismus vertrieben werden. D.h.: Das Internet steht heute noch eher am Ende<br />

der legalen „Verwertungskette“ digitaler Audio- <strong>und</strong> Videoinhalte. Allerdings darf nicht übersehen<br />

werden, dass es auch erste Ansätze zu einem kommerziellen legalen Vertrieb dieser Inhalte<br />

im Internet gibt. So bietet z.B. die Firma RealNetworks in den USA Abonnements zu monatlichen<br />

Festpreisen an, die einen Abruf von Audio- <strong>und</strong> Videodaten über das Internet ermöglichen.<br />

Die Daten werden dabei dem Nutzer in einem von RealNetworks entwickelten Format zu Verfügung<br />

gestellt <strong>und</strong> können auch nur mit der entsprechenden Software dieser Firma abgespielt<br />

werden. Die Software selbst enthält Schutzmechanismen, die sicherstellen sollen, dass die Daten<br />

z.B. nur über einen bestimmten Zeitraum oder nur auf einem PC abgespielt werden können<br />

<strong>und</strong> nicht auf einen Datenträger kopiert werden können. Allerdings missfällt insbesondere die<br />

fehlende Kopierbarkeit der Daten vielen Konsumenten. Daher wollen es die kommerziellen<br />

Musikanbieter „Listen.com“ 114 <strong>und</strong> „BurnItFirst.com“ 115 zukünftig zulassen, dass K<strong>und</strong>en ihrer<br />

Abrufdienste eine bestimmte Anzahl der downgeloadeten Musikstücke auf eine CD kopieren<br />

können.<br />

Auch in Deutschland gibt es bezüglich einer Online-Distribution von Audio- <strong>und</strong> Videoinhalten<br />

erste Ansätze: So bietet die Firma Arcor seit etwa einem halben Jahr im Internet Spielfilme<br />

über ein Video-on-Demand-System an. Die Spielfilme, welche in einem Format des Windows-<br />

Mediaplayer vorliegen, können nach dem Download 24 St<strong>und</strong>en lang angeschaut werden <strong>und</strong><br />

deaktivieren sich automatisch nach Ablauf dieser Frist. 116 Auch die Internet-Tochter T-Online<br />

113. Vgl. zu den verwendeten Übertragungsprotokollen im Internet Pfitzmann/Federrath/Kuhn,<br />

Technischer Teil, S. 16 ff.<br />

114. Vgl. http://news.com.com/2100-1023-883154.html (Stand: 12.8.2002).<br />

115. Vgl. http://news.com.com/2102-1023-893707.html (Stand: 12.8.2002).<br />

116. Vgl. http://www.arcor.de/tzWRUvckywWTtssk4MpObg/vod/vod_1_0.jsp. Ein ähnliches Angebot<br />

plant ab Juni 2002 auch der Hamburger Stadtnetzbetreiber HanseNet, vgl.<br />

http://w1.hansenet.de/hnet2001/1,1346,1563-menueliste-141__19340,00.html (Stand: 12.8.2002).<br />

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