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Gutachten (PDF) - Professur Datenschutz und Datensicherheit ...

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1.2 Ausgangslage aus technischer Sicht<br />

der Praxis sehr wahrscheinlich auch nur eine begrenzte Zeit. Versuche, das Internet dermaßen<br />

zu verändern, dass die Benutzer bei allen Handlungen (egal, ob legal oder illegal) verfolgbar<br />

sind, scheitern technisch an der Verfügbarkeit <strong>und</strong> Nutzbarkeit von Anonymisierungsdiensten<br />

<strong>und</strong> dürften zudem in Konflikt stehen mit datenschutzrechtlichen Bestimmungen.<br />

Kommunikation findet heutzutage über offene Netze statt. Das bedeutet, man hat sich auf wesentliche<br />

technische Standards zur Kommunikation geeinigt, deren Verwendung nicht durch Patente,<br />

Lizenzen o. ä. eingeschränkt wird. Das Internet ist ein solches offenes Netz. Die verteilte<br />

Netzstruktur des Internet besteht aus Rechnern vieler verschiedener Hersteller mit sehr unterschiedlicher<br />

Hardware- <strong>und</strong> Softwareausstattung, was die technische Offenheit unterstreicht.<br />

Damit die daraus resultierende Vielfalt kein Hindernis bei der weltweiten Kommunikation ist,<br />

wurden technische <strong>und</strong> organisatorische Kommunikationsvereinbarungen getroffen, an die sich<br />

alle Rechner des Internet halten müssen.<br />

Die Vielfalt an Benutzern <strong>und</strong> Betreibern hat weiterhin die Konsequenz, dass man nicht davon<br />

ausgehen kann, dass sich alle Akteure im Internet kooperativ verhalten. Es existiert zwar<br />

eine sog. Netiquette, aber niemand ist gezwungen, sich daran zu halten. Nicht kooperatives<br />

Verhalten wird durch das Internet größtenteils noch nicht verhindert. Anders herum gesagt: Es<br />

existieren derzeit nur sehr wenige Sicherheitsfunktionen, die Betreiber <strong>und</strong> Benutzer vor Angriffen<br />

auf die Verfügbarkeit, Integrität, Zurechenbarkeit <strong>und</strong> Vertraulichkeit von Diensten <strong>und</strong><br />

Daten schützen. Dieses Defizit muss für die ernsthaft geschäftsmäßige Anwendung des Internet,<br />

also für E-Business, beseitigt werden, sonst leidet auf lange Sicht die Vertrauenswürdigkeit<br />

eines ” im Netz“ agierenden Unternehmens.<br />

1.2.3 Technische Trends<br />

Derzeit sind einige Trends zu beobachten, die auch ihre Auswirkungen auf Techniken zum<br />

Schutz digitaler Inhalte haben:<br />

• Konvergenz der Systeme: Die Hersteller von Soft- <strong>und</strong> Hardware gehen zunehmend<br />

dazu über, mit einem einzigen System möglichst viele Formate, Standards, Kodierungen<br />

etc. zu unterstützen. Beispielsweise unterstützt Quicktime von Apple heute über 50<br />

verschiedene Grafik-, So<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Videoformate. Set-Top-Boxen unterstützen teilweise<br />

mehrere Schutzsysteme (Multicrypt). Umgekehrt werden die gleichen Inhalte gleich für<br />

mehrere unterschiedliche Schutzsysteme ausgestrahlt, um sie auch auf verschiendenen<br />

Typen von Empfangsgeräten nutzen zu können (Simulcrypt). Die beiden Varianten sind<br />

in Abbildung 1.1 gegenübergestellt.<br />

• Schaffung von Plattformen: Set-Top-Boxen werden universell. Personal Computer <strong>und</strong><br />

Fernseher werden technisch immer ähnlicher. Mit der Multimedia Home Platform (MHP)<br />

verschmelzen beide Welten derart miteinander, dass technische Unterschiede kaum noch<br />

auszumachen sind.<br />

• Standardisierung: Da proprietäre Systeme stets eine begrenzte Marktdurchdringung haben<br />

<strong>und</strong> für den Verbraucher wenig Nutzen bringen, soll nun über offene Standards versucht<br />

werden, gemeinsam den Durchbruch zuschaffen. MHP ist beispielsweise europaweit<br />

durch ETSI (European Telecommunications Standards Institute) standardisiert.<br />

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