16.01.2020 Aufrufe

Argumente 2020

In der aktuellen Ausgabe des seit 2008 jährlich erscheinenden Wirtschaftsmagazins finden sich erneut über 70 Beiträge aus sachkundiger Feder. Das Ergebnis ist ein authentischer Themenmix rund ums Leben, Wohnen und Arbeiten in den 23 Städten und Gemeinden der Region und bringt immer wieder erstaunliche Einsichten in den Alltag einer boomenden Wirtschaftsregion. So liest man unter anderem von den Preisträgern des „Ehrenpreises Oldenburger Münsterland“, wie leckeres Craft-Beer direkt am Dümmer gebraut wird oder wie eine Ausbildung auch in Teilzeit gelingen kann. Darüber hinaus gibt es u.a. spannende Einblicke in die Zukunftsthemen „Smart Farming“ in der Landwirtschaft und wie der Ansatz der Kreislaufwirtschaft die Kunststoffindustrie revolutionieren kann.

In der aktuellen Ausgabe des seit 2008 jährlich erscheinenden Wirtschaftsmagazins finden sich erneut über 70 Beiträge aus sachkundiger Feder. Das Ergebnis ist ein authentischer Themenmix rund ums Leben, Wohnen und Arbeiten in den 23 Städten und Gemeinden der Region und bringt immer wieder erstaunliche Einsichten in den Alltag einer boomenden Wirtschaftsregion. So liest man unter anderem von den Preisträgern des „Ehrenpreises Oldenburger Münsterland“, wie leckeres Craft-Beer direkt am Dümmer gebraut wird oder wie eine Ausbildung auch in Teilzeit gelingen kann. Darüber hinaus gibt es u.a. spannende Einblicke in die Zukunftsthemen „Smart Farming“ in der Landwirtschaft und wie der Ansatz der Kreislaufwirtschaft die Kunststoffindustrie revolutionieren kann.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />

Foto: JL-Pfeifer/Shutterstock<br />

In Niedersachsen werden bundesweit die meisten Kartoffeln angebaut – das sind immerhin rund 40 Prozent der deutschen Erntemenge.<br />

Schröder in Berlin zu einer gemeinsamen<br />

Nationalen Nutztierstrategie – für schrittweise<br />

Veränderungen in der Tierhaltung mit<br />

rechtsverbindlicher Planungssicherheit für<br />

die Landwirte – aufgerufen. Ohne eine verbindliche<br />

Zielbestimmung der Bundesregierung<br />

zur Weiterentwicklung der Tierhaltung<br />

in Deutschland ist es für die im globalen<br />

Wettbewerb stehende Landwirtschaft<br />

unmöglich, einen verlässlichen und wirtschaftlich<br />

planbaren Transformationsprozess<br />

zu gestalten. Diese dringend benötige<br />

Nutztierstrategie wird nun von dafür eigens<br />

vom Bundesministerium für Ernährung und<br />

Wirtschaft eingerichteten Kompetenznetzwerk<br />

für Nutztierhaltung unter Leitung des<br />

ehemaligen Bundesagrarministers, Jochen<br />

Borchert, erarbeitet.<br />

Es zeigt sich zudem, dass in vielen Fragen<br />

zur Ausrichtung der modernen Nutztierhaltung<br />

die Agrar-und Umweltministerien auf<br />

Bundesebene nicht ressortübergreifend<br />

und wenig zielführend die notwendige<br />

Transformation der Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />

begleiten. Was fehlt, ist eine diesen<br />

Prozess begleitende und strategische<br />

Steuerung auf Bundesebene.<br />

Für die Akteure der Veredlungswirtschaft<br />

hat der derzeitige politische Stillstand fatale<br />

Konsequenzen. Die tierhaltenden Betriebe<br />

und Unternehmen des vor- und nachgelagerten<br />

Bereichs werden durch weiterhin<br />

bestehende Zielkonflikte zwischen Tierund<br />

Immissionsschutz sowie weitreichende<br />

Beurteilungslücken in Genehmigungsprozessen<br />

auf absehbare Zeit vor die Frage<br />

gestellt, ob sie ihre Produktion aufgrund<br />

von Planungs- und Investitionsunsicherheit<br />

sowie mangelnder Perspektiven einstellen<br />

oder Kapazitäten ins Ausland verlagern.<br />

Dramatischer Strukturwandel<br />

Besonders deutlich wird der Strukturwandel,<br />

wenn man sich die Entwicklung bei der<br />

Schweinehaltung in Deutschland ansieht.<br />

Nach einer Studie der ISN wollen aktuell 30<br />

Prozent der Schweinemäster ihren Betrieb<br />

innerhalb der nächsten zehn Jahre aufgeben.<br />

Ein noch dramatischeres Bild zeigt<br />

sich bei den Sauenhaltern. Hier will über<br />

die Hälfte der Betriebe in Deutschland innerhalb<br />

der nächsten vier Jahre aussteigen.<br />

Die Gründe dafür sind vielfältig: Die<br />

überwiegend kritischen Berichte über die<br />

Tierhaltung, die Unbestimmtheit in der<br />

politischen Diskussion sowie die Summe<br />

der zu erfüllenden Auflagen – etwa zum<br />

Kupierverzicht, zur Ferkelkastration oder zu<br />

der noch immer offenen Kastenstandsdebatte.<br />

Wer soll das bezahlen?<br />

Gleichwohl stellt sich mit dem Umbau der<br />

Tierhaltung auch die berechtigte Frage<br />

nach der Finanzierung, denn der Transformationsprozess<br />

in der Nutztierhaltung ist<br />

nicht zum Nulltarif zu haben. Die Rechnung,<br />

dass der Verbraucher diese Mehrkosten<br />

finanziert, geht leider nicht auf. Darauf<br />

lassen Praxistests im Rahmen einer Studie<br />

schließen, die die Hochschule Osnabrück<br />

Anfang 2019 durchgeführt hat. Demnach<br />

sind nur 16 Prozent der Kunden im Einzelhandel<br />

tatsächlich bereit, an der SB-Theke<br />

statt konventionell erzeugte Ware das<br />

teurere Tierwohl-Fleisch zu kaufen. Unterm<br />

Strich wird hier deutlich, dass der Verbraucher<br />

sich mit der Paradoxie von „billig<br />

kaufen und Tierwohl fordern“ arrangiert<br />

hat. Daher fordert das AEF von der Politik<br />

ein schlüssiges Finanzierungskonzept.<br />

Dabei müssen neben der Ermittlung des<br />

Gesamtfinanzbedarfs finanzpolitische<br />

Förderinstrumente für landwirtschaftliche<br />

Betriebe und Unternehmen ausgelotet und<br />

des weiteren aufgezeigt werden, wie und<br />

mit welchen finanzpolitischen Instrumen-<br />

76

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!