MIGRALTO - Integration
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«<strong>MIGRALTO</strong> – Partizipatives Modell für die aktive Bürgerschaft von älteren MigrantInnen»<br />
Gemeinsame Betroffenheit von Themen und aufgrund des gemeinsamen Lebensraums: Nebst<br />
der hohen Diversität besteht auch eine Similarität aufgrund gemeinsamer Betroffenheit durch<br />
gemeinsame Themen im Alter sowie aufgrund eines gemeinsam geteilten Lebensumfelds (z.B. die<br />
Stadt Bern oder ein Quartier).<br />
Gegenseitige Kenntnis und Vertrauen als Grundlage gemeinsamer Partizipation: Good practice-<br />
Erfahrungen – beispielsweise der sogenannte „Runde Tisch in Lyss“ – zeigen, dass gemeinsame<br />
Partizipation sehr niederschwellig ansetzen muss. Sie setzt einen zeitlich grosszügig bemessenen<br />
Prozess des gegenseitigen Kennenlernen(wollens) und gegenseitiger Vertrauensbildung voraus.<br />
Partizipation basiert auf dem Prinzip der Betroffenendemokratie: Ist oben genannte Grundlage<br />
einmal gelegt, können Themen der gemeinsamen Betroffenheit identifiziert und diskutiert werden.<br />
Partizipation basiert auf dem Prinzip der Territorialdemokratie: Partizipation hat die besten<br />
Chancen bezogen auf den eigenen Lebensort/-raum (Wohngemeinde, Wohnquartier). Es besteht ein<br />
Interesse, dort mitsprechen, mitwirken und mitentscheiden zu können, wo die eigene räumliche<br />
Betroffenheit am direktesten gegeben ist.<br />
Voraussetzung für gemeinsame Partizipation ist der gegenseitige Respekt vor den bisherigen<br />
Kompetenzen und Erfahrungen der verschiedenen AkteurInnen mit Partizipation: Strukturelle<br />
Rahmenbedingungen für eine gleichwertige Partizipation sind wichtig, reichen aber alleine nicht aus,<br />
wenn die beteiligen Akteure nicht auch auf der Haltungsebene bereit sind, sich für ihnen allenfalls<br />
fremde Partizipationserfahrungen, -praktiken und -kompetenzen zu interessieren und sich gegenseitig<br />
darauf einzulassen.<br />
Partizipation ist ein Prozess der gegenseitigen Kompetenzerweiterung und der transkulturellen<br />
Aushandlung: Das Verständnis von Partizipation ist vielfältig. Es benötigt eine Einigung auf<br />
gemeinsame Grundregeln. Bei der Ausgestaltung von Partizipationsprozessen müssen die diversen<br />
AkteurInnen hingegen Bereitschaft zur Flexibilität und Offenheit für ein gegenseitiges voneinander<br />
Lernen zeigen.<br />
Bedürfnisse und Formen der Partizipation können sich je nach Zielgruppen innerhalb der<br />
älteren Migrationsbevölkerung unterscheiden: Gemeinden, welche die Partizipation älterer<br />
MigrantInnen fördern möchten, müssen sich bewusst sein, dass Gender, drittes oder viertes<br />
Lebensalter, Bildungsstand, Schichtzugehörigkeit, Religionszugehörigkeit, Zivilstand, Sozialisierung<br />
im Herkunftsland, etc. alles Faktoren sind, welche unterschiedliche Bedürfnisse und Formen der<br />
Partizipation hervorbringen können. Diesen ist in der Ausgestaltung von Partizipation allenfalls auch<br />
zielgruppenspezifisch Rechnung zu tragen.<br />
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