MIGRALTO - Integration
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«<strong>MIGRALTO</strong> – Partizipatives Modell für die aktive Bürgerschaft von älteren MigrantInnen»<br />
Einschätzung der Notwendigkeit von Rahmenbedingungen für eine gleichwertige Partizipation der<br />
älteren Migrationsbevölkerung bzw. einer diversitätsgerechten Alterspolitik und –arbeit.<br />
Interpretation: Diversitätsgerechte Alterspolitik/-arbeit und altersgerechte <strong>Integration</strong>spolitik/-<br />
arbeit: Schritte für eine erfolgreiche und gleichwertige Partizipation der älteren<br />
Migrationsbevölkerung<br />
Die Befragung zeigt als Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Partizipation folgende Tendenzen<br />
auf: Es benötige ein Verständnis von Partizipation als bidirektionalen und gegenseitigen Prozess, in<br />
dem sich einerseits ältere MigrantInnen um die Teilhabe an Strukturen und Formen der Partizipation<br />
von SchweizerInnen bemühen sollen, und andererseits SchweizerInnen auch die Bereitschaft zeigen<br />
sollen, von älteren MigrantInnen neue Partizipationsformen kennen- und anwenden zu lernen. Wichtig<br />
sei es daher, die Kooperation bereits bei der Gründung und Umsetzung von Strukturen und Formen<br />
der Partizipation zu suchen.<br />
Mit der Frage nach der gleichwertigen Partizipation der älteren Migrationsbevölkerung ist gemäss<br />
Ergebnissen auch eine Haltungsfrage verbunden. Die „Anerkennung der Migrationsbevölkerung als<br />
gleichwertige Zielgruppe der kommunalen Altersbevölkerung“ ist eine wesentliche Voraussetzung,<br />
damit Partizipation gleichwertig erfolgen kann. Zudem kommt politischen Zielvorgaben, die in<br />
Strategien und Leitbildern ihren Ausdruck finden, ein entscheidender Stellenwert zu. Eine<br />
diversitätsgerechte Alterspolitik und –arbeit bedeutet die Ermöglichung gleichwertiger<br />
Partizipationschancen für alle Gruppen, auch für MigrantInnen. Trotz teilweiser engagierter<br />
Bestrebungen (vgl. dazu die Ergebnisse aus den telefonischen Interviews in Kapitel 5.2.2 sowie die<br />
inhaltlichen Kommentare der Antwortenden im Anhang F) kann gemäss der durchgeführten Umfrage<br />
heute noch nicht von einer diversitätsgerechten Alterspolitik und –arbeit als Selbstverständlichkeit und<br />
im Sinne eines erfolgreichen Mainstreamings gesprochen werden. Erste Anfänge und eine<br />
zunehmende Sensibilisierung für die Notwendigkeit einer solchen als Antwort auf die wachsende<br />
Diversität der aktuellen und künftigen Altersbevölkerung sind jedoch deutlich festzustellen.<br />
Zusammenfassende Kritik am Fragebogen seitens der Befragten<br />
6 der Total 81 antwortenden Befragten nutzten die dafür zur Verfügung gestellte Möglichkeit, um eine<br />
Kritik am Fragebogen anzubringen, die der Transparenz halber an dieser Stelle zusammenfassend<br />
festgehalten wird:<br />
Die hauptsächlich geäusserte Kritik bezog sich darauf, dass die drei Antwortkategorien „ja“, „nein“ und<br />
„weiss nicht“ die komplexere Realität nur unzureichend abzubilden vermögen. Eine weitere Kategorie<br />
„teilweise“ wäre hilfreich gewesen. Im Weiteren wäre eine Kategorie „Mangelnde Mittel“ nützlich<br />
gewesen, da es sich nicht immer um fehlenden politischen Willen handle, wenn keine gezielten<br />
Bemühungen unternommen würden, sondern vielfach um fehlende finanzielle und personelle<br />
Ressourcen.<br />
Eine weitere Kritik wurde an der zu pauschalen Definition der „älteren Migrationsbevölkerung“<br />
geäussert bzw. an einer fehlenden Differenzierung nach Altersklassen, Zugehörigkeit zu sozialem<br />
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