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MIGRALTO - Integration

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«<strong>MIGRALTO</strong> – Partizipatives Modell für die aktive Bürgerschaft von älteren MigrantInnen»<br />

Bildungsniveau kein Hinderungsgrund zur Teilnahme und Teilhabe sind. Die Auffassung, dass<br />

<strong>Integration</strong> mit den immer noch bestehenden Barrieren (politische wie gesellschaftliche) nicht möglich<br />

sei, wirkt sich klar demotivierend aus und wird einfach ausgedrückt im Satz: „<strong>Integration</strong> wird einem<br />

schwer gemacht.“ Ein mehrfach geteiltes Votum liesse sich ausserdem wie folgt auf den Punkt<br />

bringen: Motivation zur Partizipation entsteht durch Einbezug der Betroffenen von Beginn an und<br />

nicht, nachdem ein Projekt bereits entschieden und geplant ist.<br />

Gesellschaftliche Zeiterscheinungen<br />

Unter diesem Punkt werden einige Äusserungen der Fokusgruppen-Teilnehmenden zusammenge-<br />

fasst, die im weitesten Sinne Ausdruck einer gesellschaftlichen Zeiterscheinung sind. So wurde von<br />

eine/r Teilnehmenden gesagt, dass sie (die MigrantInnen) alle hier in der Schweiz alt geworden seien<br />

und dass das ein Teil der italienischen Immigration sei. Und als unabänderlicher Teil der Migration in<br />

der Schweiz gilt es nun, auch diesen Aspekt auf politischer und gesellschaftlicher Ebene zu<br />

betrachten und bei der <strong>Integration</strong> von MigrantInnen miteinzubeziehen.<br />

Als Zeiterscheinung wird auch darauf hingewiesen, dass immer dieselben Personen aktiv sind und<br />

sich an Aktivitäten und Prozessen beteiligen und dass sich dies weder bei der Migrations- noch bei<br />

der Schweizer Bevölkerung unterscheide. Geringe Partizipation – auch gemessen an der politischen<br />

Teilnahme an Abstimmungen – sei in der Schweizer Bevölkerung genauso eine Realität.<br />

Eher als eine gesellschaftliche denn als eine politische Erscheinung lässt sich beschreiben, dass die<br />

älteren italienischen MigrantInnen nach wie vor von einer fehlenden Wertschätzung ihres jahrzehnte-<br />

langen Wirkens für den Schweizer Staat sprechen. In diesem Zusammenhang wurde auch gefragt,<br />

warum die Schweizer nun diese Art Partizipation fördern wollten. Wenn die gesellschaftliche Teilhabe<br />

tatsächlich das Ziel sei, dann sei das am einfachsten zu realisieren, indem man ihnen – den<br />

MigrantInnen – einfach das lokale Stimmrecht zugestehen würde.<br />

Ressourcen<br />

Den Ressourcen lassen sich zahlreiche unterschiedliche Aspekte, die in der Fokusgruppe genannt<br />

wurden, zuordnen. Hier werden sie in zwei Gruppen aufgeteilt: zum einen werden Mittel als<br />

Ressourcen gesehen, zum anderen sind es Kompetenzen und Fähigkeiten, die für den<br />

Partizipationsprozess von Bedeutung sind.<br />

Ressourcen als Mittel<br />

Um Partizipationsprozesse zu planen und umzusetzen, benötigt es nach Auffassung der Mehrheit der<br />

Fokusgruppen-Teilnehmenden Mittel. Zum einen sind dies finanzielle Mittel, um Massnahmen<br />

durchführen zu können. Als Beispiel wurde genannt, dass es nicht reicht, von der Gemeinde einen<br />

Raum zur Verfügung gestellt zu bekommen für Treffen. Partizipation als Prozess und Massnahme<br />

benötigt ein Minimum an Geld, zum Beispiel für Information (Briefe, Flyer) oder für Material (je nach<br />

Aktion und Vorhaben). Auch in diesem Zusammenhang wurde erwähnt, dass selbst kleine Beiträge für<br />

Aktivitäten für ältere MigrantInnen eine Ausgabe darstellen, die ihr zum Teil eingeschränktes Budget<br />

nicht zulassen würde. Die unter Hürden und Schranken bereits erwähnten personellen Ressourcen in<br />

den Gemeinden sind ein weiterer Punkt, der aus Sicht der VertreterInnen von<br />

Migrantenorganisationen über Erfolg oder Misserfolg von Partizipationsprozessen entscheiden kann.<br />

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