23.12.2012 Aufrufe

MIGRALTO - Integration

MIGRALTO - Integration

MIGRALTO - Integration

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

«<strong>MIGRALTO</strong> – Partizipatives Modell für aktive Bürgerschaft von älteren MigrantInnen»<br />

die Selbstorganisation von MigrantInnen nach ethnischen Kriterien befürwortet. Es bleibt somit<br />

fraglich, ob dadurch nicht Widersprüche erzeugt werden. Vermag die italienische<br />

Organisationsgeschichte in Bern dazu mehr Erkenntnisse zu liefern? (vgl. Kapitel 2.6.4)<br />

2.6.3 Aktive Bürgerschaft / Citizenship von älteren MigrantInnen (V. Abati)<br />

Literatur und Forschung zu aktiver Bürgerschaft und Citizenship (oder Citoyenneté) von älteren<br />

MigrantInnen ist bis dato kaum zu finden. Ältere MigrantInnen als in Zukunft in grösseren Zahlen in<br />

Erscheinung tretende Gruppe, sind zur Zeit praktisch nur in Bezug auf ihren Versorgungsbedarf im<br />

Alter ein Thema.<br />

Zwei Autorinnen, die sich mit der Thematik der aktiven Bürgerschaft, resp. der Bürgerbeteiligung und<br />

Engagementförderung für ältere Menschen auseinandergesetzt haben, sind Wegner (2010) und Vogel<br />

(2008). Allerdings fehlt auch bei ihnen der Bezug zur älteren Migrationsbevölkerung. Bereits 2002<br />

hingegen fand im deutschen Lünen eine Fachtagung mit dem Titel „Auch Migranten werden alt!“ der<br />

Forschungsgesellschaft für Gerontologie statt. Eine Arbeitsgruppe befasste sich dabei mit der<br />

Partizipation und der interkulturellen Begegnung durch Selbstorganisation älterer MigrantInnen. Neben<br />

einigen interessanten Erkenntnissen fällt aber auch hier auf, dass der Diskussion keine klare, stringent<br />

formulierte Definition von Partizipation zugrunde lag. Das Thema der Partizipation älterer MigrantInnen<br />

wurde im Weiteren unter dem Titel „Mehr Mit – Weniger Für“ auch an einer länderübergreifenden<br />

Tagung in Konstanz und Kreuzlingen aufgegriffen (2011).<br />

Da in der vorliegenden Arbeit ‚Partizipation älterer MigrantInnen im lokalen Kontext’ das eigentliche<br />

Forschungsinteresse begründet, folgt unten eine Definition von Partizipation und Citoyenneté, welcher<br />

die Autorinnen in ihrer Untersuchung sowie in den Schlussfolgerungen und den Massnahmen für das<br />

Modell <strong>MIGRALTO</strong> konsequent verpflichtet bleiben.<br />

Partizipation – Citoyennté nach EKM<br />

Gemäss der Eidgenössischen Kommission für Migrationsfragen EKM wird erfolgreiche <strong>Integration</strong><br />

durch die gesellschaftliche Teilhabe und Teilnahme ermöglicht. Ein <strong>Integration</strong>sverständnis, das sich<br />

nur an der Teilhabe im wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bereich orientiere, sei zu eng gefasst.<br />

Poltische Partizipation sei ein ebenso wichtiger Aspekt der <strong>Integration</strong> wie die strukturelle. Daher<br />

müsse auch der aktiven Teilnahme und Teilhabe an politischen Prozessen ein wichtiger Stellenwert<br />

beigemessen werden, wenn die Chancengleichheit zwischen der schweizerischen und der<br />

ausländischen Bevölkerung gefördert werden soll. Aus diesem Grund will die EKM im Rahmen ihrer<br />

Ausschreibung „Citoyenneté – aktive Bürgerschaft“ Vorhaben unterstützen, die Migranten neue<br />

Partizipationsformen eröffnen.<br />

In der vorliegenden Masterarbeit stützen wir uns auf den Begriff der ‚aktiven Bürgerschaft„, wie er von<br />

der Eidgenössischen Kommission für Migrationsfragen EKM definiert wird: „In dieser Konzeption sind<br />

Bürgerinnen und Bürger Personen, die unabhängig von ihrer jeweiligen nationalen Zugehörigkeit<br />

40

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!